Kommt Korean Air bald nach Berlin?
|Berlin könnte eine neue Langstrecke nach Südkorea bekommen. Für den Hauptstadt-Airport wäre das ein Gewinn, ist er doch mit Langstrecken stark unterversorgt, wie die hiesige Wirtschaft beklagt.
Berlin könnte eine neue Langstrecke nach Südkorea bekommen. Korean Air könnte eine Flugverbindung zwischen Seoul und dem BER aufnehmen, berichten mehrere Luftfahrtportale übereinstimmend. Für den Hauptstadt-Airport wäre das ein Gewinn, ist er doch mit Langstrecken stark unterversorgt, wie die hiesige Wirtschaft beklagt.
Die mögliche Route hat eine längere Vorgeschichte. So versucht Korean Air seit Jahren den heimischen Konkurrenten Asiana zu übernehmen. Während die Wettbewerbshüter in den USA und Großbritannien dem Ansinnen der Südkoreaner bereits grünes Licht erteilt haben, zögert die EU noch. Denn auf vielen Routen zwischen Südkorea und europäischen Destinationen fliegen sowohl Korean Air als auch Asiana. Eine fusionierte Fluggesellschaft hätte dann eine enorme Marktmacht und der Wettbewerb wäre weitestgehend ausgeschaltet.
Um die EU-Wettbewerbshüter zu überzeugen, könnte Korean Air Streckenrechte aufgeben und stattdessen andere Ziele anfliegen. In Deutschland betrifft dies aktuell Frankfurt. Zwischen Seoul und der deutschen Finanzmetropole fliegen derzeit Korean Air, Asiana, Lufthansa und seit Kurzem auch der koreanischen Air Premia. Korean Air könnte z. B. auch München oder Berlin ansteuern. Laut Gerüchten soll München aber wohl schon aus dem Rennen sein, da die Südkoreaner die starke Konkurrenz durch Lufthansa fürchten. Bliebe noch Berlin.
Gewinn für Berlin
Die deutsche Hauptstadt hat eine große koreanische Community; vor allem Studenten. Und dem BER stände eine neue Langstreckenverbindung auch gut zu Gesicht. Erst kürzlich bemängelten Wirtschaftsvertreter die dürftigen Verbindungen in alle Welt. Auch Emirates wird nicht müde, für Flüge ab Dubai (und damit einer erneuten Aufweichung der Staatsverträge) zu trommeln. Unlängst ließ sich hierfür auch Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey vor den PR-Karren spannen, als sie in Dubai weilte (dabei ging es um jedoch Verträge für das Gitex-Messe in Berlin).
Final ist noch nichts entschieden. Unklar ist auch noch, wer die freien Slots in Frankfurt übernehmen würde. Für Berlin wäre es natürlich ein Gewinn. Aber auch andere Langstrecken sind gerne gesehen. Man merkt deutlich das Fehlen der Air Berlin. Bei deren Beitritt in die globale Oneworld-Allianz, die von British Airways und American Airlines angeführt wird, waren alle Airline-Chefs der Gruppe zugegen und kündigten die Aufnahme von Flügen nach Berlin an, darunter American, Japan Airlines und Qantas. Für letztere wurden sogar zwei A380-Positionen (Gate + Vorfeld) am BER geschaffen. Air Berlin hätte dann den Europa-Feeder gespielt.
Der Rest der Geschichte ist bekannt: jahrelange Bauverzögerungen und die Air-Berlin-Pleite ließen Berlin wieder aus dem Blickfeld der globalen Airline-Planer rutschen.
BS/op