Wirtschaftsenatorin warnt vor Tegel-Erhalt

In einer wachsenden Stadt würden die Flächen gebraucht, um Industrie und Gewerbe anzusiedeln und Wohnungen zu bauen.

Flughafen Berlin-Tegel (© O. Pritzkow)
Flughafen Berlin-Tegel (© O. Pritzkow)

Die Berliner Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Bündnis 90/Die Grünen) warnt davor, Tegel als Flughafen zu erhalten. Die Fläche werde in einer wachsenden Stadt gebraucht. Gerade bei größeren Gewerbe- und Industrieflächen gebe es immer mehr Engpässe, sagte Pop am Montag im RBB-Inforadio. Deshalb könne Berlin nicht auf Tegel als Fläche für neue wirtschaftliche Ansiedlungen verzichten. Außerdem werde das Gebiet für Wohnungen gebraucht.

Wörtlich sagte Pop: „Tegel ist natürlich bequem, keine Frage. Aber wenn wir sagen, dass die Stadt wächst, und wir uns alle auch verändern und mit diesem Wachstum auch mitgehen wollen, dann heißt es auch … was Neues wagen. Wir haben immer größere Engpässe bei Gewerbe- und Industrieflächen. Immer mehr Unternehmen sagen, wir würden ja gerne nach Berlin kommen, aber für diese Größe, die wir bräuchten, habt ihr kaum noch was im Angebot … Deswegen können wir nicht auf Tegel als wirtschaftliche Fläche verzichten… Wir brauchen Tegel als Standort für Technologie. Wir brauchen Tegel auch als Wohnungsstandort … für die wachsende Stadt, und eben nicht für einen Flughafen, der dann, wenn der BER eröffnet, sowieso nicht mehr profitabel sein wird…“

Czaja widerspricht

Die Berliner FDP hat kurz vor dem Ende der Unterschriftensammlung für das Tegel-Volksbegehren ihre Forderung bekräftigt, den Flughafen zu erhalten.

Der Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Sebastian Czaja, sagte am Montag im rbb-Inforadio, es sei ein „Riesenstandortvorteil für die Stadt, einen city-nahen Flughafen zu haben, der noch dazu funktioniert“. Zwar seien Investitionen nötig, um die Terminals zu modernisieren und den Lärmschutz für die Anwohner zu verbessern. Die Summen seien aber im Vergleich zu den Kosten eines Komplettumzugs nach Schönefeld „mehr als vertretbar“, weil sie „einen nachhaltigen Effekt für Berlin und auch für den Wirtschaftsstandort haben“.

Am heutigen Montag endet in Berlin ein Volksbegehren, das dafür wirbt, den Flughafen Tegel offen zu halten. Nötig sind 174.000 Unterschriften. Kommen sie zusammen, wollen die Initiatoren einen Volksentscheid anstrengen.

ots/rbb

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