Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumurlaub

Hier kommen Reiseberichte ohne Flugzeuge hinein. Der Fokus soll auf dem Land/ der Stadt liegen. Mit Reise- und Hoteltipps.

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LaPlanche
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Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumurlaub

Beitragvon LaPlanche » Samstag 23. November 2013, 14:11

Im August 2013 habe ich erfolgreich mein MSc Studium abgeschlossen. Durch Glück und ein wenig Können hatte ich auch nach nur einer Bewerbung einen Job. Dieser sollte allerdings nicht vor dem 01.11. starten. Also hatte ich den ganzen September und Oktober Zeit für Dinge, die während des Arbeitslebens nur schwer möglich sind.
Schon sehr lange hatte meine Freundin den Traum Neuseeland zu bereisen. Zusätzlich hatte sie das Bedürfnis ihre akademische Ausbildung nach oben mit einem Sommelier abzurunden. Aus diesen Faktoren heraus entstand der Plan, gemeinsam nach Neuseeland zu fliegen. Ich würde bis Ende Oktober bleiben, und meine Freundin im Anschluss ihren Sommelier-Kurs beginnen.

Während der Planungsphase haben wir uns dafür entschieden Dubai und Australien mit einzubauen. Nach Dubai wollte ich eigentlich nur, um endlich den Burj Khalifa zu besteigen und damit die Top 5 der höchsten Gebäude der Welt zu komplettieren. Wir hatten bereits im Januar 2013 Tickets für das Hochfahren, allerdings war unser LH Flug im Münchener Winterchaos über 3h verspätet und wir verpassten unseren Burj-Slot.
In Australien wollte ich meine Tante in Perth besuchen und bei der Gelegenheit auch gleich Sydney etwas näher kennen lernen. Am Ende der Planung hatten wir folgendes Routing mit folgendem Zeitplan:

Hinflug:
Berlin – Dubai – Perth – Sydney – Christchurch vom 14.09. bis 30.10.
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Rückflug:
Christchurch – Auckland – Vancouver – Frankfurt – Berlin in einem Rutsch mit Abflug am 30.10. und Ankunft nur einen Tag später.
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Dieses Routing machte die Reise für mich eine „Weltreise“.
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Da meine Freundin noch bis zum 30.09. bei einer Airline angestellt sein sollte, werden alle Hinflüge standby sein. Für meinen Rückflug, denn sie bleibt ja länger in Neuseeland, buchte ich die Flüge fest. Den Rückflug werde ich separat noch mal beschreiben.

Abreise:

Am 14.09. ging es für mich morgens um 5 Uhr los. Ich hatte vor die Nacht durch zu machen und mich irgendwie zu beschäftigen. Der Wecker hätte ja eh um 4 Uhr geklingelt. Irgendwie bin ich dann doch gegen 2 Uhr vor dem TV eingedöst. Gepackt war natürlich schon alles.

Um 4 Uhr klingelte also der Wecker. Ich packte letzte Kleinigkeiten, hatte ein kleines Frühstück und wartete auf den Fahrer von myDriver, der mich nach TXL fahren sollte. Bestellt war der Limo Service zu 5 Uhr.

Für myDriver hatte ich noch diverse Gutscheine, sodass die Fahrt kostenlos für mich war. Nach vorangegangenen Buchungen in Berlin und München waren meine Erfahrungen mit dem Service durchwachsen. Aber ich gab Ihnen noch eine Chance und die Gutscheine waren auch praktisch. Gebucht hatte ich ca. einem Monat im voraus über die App die Business Class, also BMW 5er, A6 oder E-Klasse.

Pünktlich um 10 nach 5 fuhr der Fahrer vor. Gott sei Dank hatte er vorher telefonisch seine Verspätung angekündigt, sonst hätte ich mir ein Taxi gerufen. Immerhin entschädigte das Upgrade auf die Luxus Klasse, genauer gesagt auf einen BMW 750Li. Die Langversion bietet wirklich enorm viel Platz im Fond. Es gab sogar eine Fußstütze und der Sitz war verstellbar! Nicht Flat Bed, aber immerhin Angled Lie Flat. Mir wurde ein Wasser angeboten, das ich aber ablehnte. Das große Manko war allerdings der Kofferraum! Weil der Wagen eine zweite Klimaanlage hat für den Fond, ist der Kofferraum enorm geschrumpft. Meine beiden Rimowa, ein Salsa XL und ein Bord-Trolley, fanden nur liegend übereinander Platz. Der Fahrer hat mir diesbezüglich Stories erzählt, bei denen das Gepäck auf dem Beifahrersitz gestapelt werden musste.

Die Fahrt verlief ereignislos. Zu dieser Tageszeit waren die Straßen noch wie leer gefegt. Gefahren sind wir über die Landsberger Allee und dann mehr oder weniger parallel zur Ringbahn. Ganz anders als ich sonst fahre, nämlich über den Hauptbahnhof. Mal was Neues. Mit dem Fahrer gab es ein wenig Small Talk. Als er mich nach einem Radiosender oder Musikwunsch fragte, sagte ich ihm nur er könne kissFM drin lassen;-) Da war er etwas erstaunt, das auch mal ein Fahrgast diesen Sender hört!

Eigentlich hatte ich mich auf einen schönen Sonnenaufgang gefreut. Wenn ich schon mal so früh aufstehe, dann sollte es sich auch lohnen! Leider wurde es immer nebliger. Ab Prenz’l Berg war es richtig dichte Suppe und es blieb auch so bis TXL.

Dort angekommen brachte der Fahrer die Koffer zu mir, ich gab ihm ein kleines Trinkgeld und wir verabschiedeten uns. Dann lief ich noch 5 Schritte bis zum CKI der LH173 nach FRA. Das liebe ich so an TXL! Die extrem kurzen Wege. Der nette CKI Agent von Globe Ground checkte kurz die Verfügbarkeit und druckte sofort einen Boarding Pass mit dem Sitz 3C. Ein schönes Gefühl bereits am CKI angenommen zu werden. Bei gut ausgelasteten Flügen passiert das häufig erst am Gate oder 20 min vor STD. Den Koffer hatte ich nur bis FRA eingecheckt, da ich mich dort mit meiner Freundin treffen würde und wir dann zusammen die weiteren Optionen nach DXB analysieren. Am Gate erspähte ich die QC, eine A320 mit der ich bereits 2 mal geflogen war (MUC-FRA-MUC). Eigentlich ist nichts schlimmer als eine Reg 2 mal zu fliegen, wie ich in einem bekannten Forum mal gelesen habe:-) Allerdings wird es bei mir schwierig, denn die LH Airbus Kont-Flotte habe ich fast komplett einmal durch.

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Dicke Suppe in Tegel

1. Leg
14.09.2013
TXL-FRA
LH 173
Typ: A320-211
Reg: D-AIQC „Zwickau“
Sitz: 3C Business
06:45 – 08:00

242. Flug insgesamt, 59. Flug mit einer A320, 142. Flug mit LH (Mainline), 3. Flug mit der D-AIQC, 106. Flug an/ab TXL

Der Flug verlief so gut wie ereignislos. Wir hatten beim Abflug eine Verspätung von 30min. Im weiteren Verlauf war so langweilig, das ich mich kaum daran erinnern kann. Es gab es kleines Frühstück, ein Tablett mit einer kleinen Obstschale und ein bisschen Aufschnitt. Dazu wurden Semmel gereicht. Den frisch gepressten Orangensaft gibt es wohl nicht mehr. Zumindest gab es ihn nicht auf diesem Flug. Ich begnügte mich mit Kaffee und Wasser. Qualität, Quantität und Darbietung sind stark verbesserungswürdig. Das nächste mal werde ich wieder zu Hause frühstücken.

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Taxi zur aktiven Startbahn 26L

Die Crew war allen Anschein nach noch müder als ich. Es wurde nicht viel gesprochen, kein Smalltalk, kein Lächeln, keine Motivation. Aus dem Cockpit kam auch nur eine Minimal-Begrüßung und keine Info bzgl. der Verspätung. Irgendwie waren alle ein bisschen maulfaul. Vielleicht eine Berliner Crew? Kurz nach dem Start haben wir den Bodennebel durchbrochen und ich sah zum ersten Mal an diesem Tag die Sonne.

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LH NEK (Neue Europa Kampingstühle)

Die Landung in FRA war pünktlich. Zumindest der Touchdown. Damit musste die Purserin auch gleich angeben: „Herzlich Willkommen in Frankfurt, wo wir soeben pünktlich gelandet sind ...“. Das habe ich jetzt schon ein paar mal so gehört und finde es lächerlich. Der Touchdown mag pünktlich sein, aber durch das Rollen von der 25R bis zur Position A32 vergehen auch noch mal ca. 15min. Also On-Block waren wir ca. 20min verspätet. Beim Abflug wird die Pünktlichkeit ja auch ab Off-Block gemessen und nicht ab Rotation. LH misst mit zweierlei Mass. AB übrigens auch ...

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Anflug auf Mainz; Pardon, Frankfurt 25R

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FRA T1 Vorfeldaction

Immerhin kam mein Gepäck sehr zügig und ich begab mich langsam und die Flughafen-Atmosphäre genießend vom Terminal 1, Bereich A, zum Terminal 2. Die Skyline war das Fortbewegungsmittel meiner Wahl.

Fazit zum Flug:
Ein typischer LH Flug, an den ich mich nächste Woche schon gar nicht mehr erinnern kann.

Fortsetzung folgt
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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon LaPlanche » Samstag 23. November 2013, 14:11

Gegen 9 Uhr ist meine Freundin eingetroffen, ihre Eltern haben sie aus Richtung Würzburg gefahren. Nachdem Sie sich von ihren Eltern verabschiedet hat, und zwar tränenreich, analysierten wir unsere Optionen nach Dubai. Zur Auswahl standen der direkte Flug mit Lufthansa (LH) nach Dubai (DXB) oder nach Abu Dhabi (AUH). Von AUH würden wir dann mit Bus oder Taxi nach Dubai fahren. Außerdem hatten wir noch Etihad (EY) nach AUH, Qatar (QR) über Doha (DOH) und Oman Air (WY) über Muscat (MCT) ins Auge gefasst. Wir präferierten Etihad. Leider war die EY A332 so gut wie voll und wir mussten diese Option verwerfen. Qatar musste ebenfalls ausscheiden. Nicht weil der DremLiner voll war, sondern weil Standby Tickets nur als Papiertickets ausgestellt werden und nicht als e-Tickets. Das ist nicht nur nicht mehr zeitgemäß, sondern stellte uns vor große Herausforderungen! Papier Tickets müssen nämlich bei der Reisestelle der eigenen Airline abgeholt werden. Und die hatte am Samstag zu. Also blieben LH und WY. Bei LH sah es auf beiden Flügen gut aus, aber das Produkt ist sub-par. Die geplanten 747 und A333 hatten jeweils das alte Business Produkt. Wir entschieden uns also es bei der exotischen WY zu probieren. Aus versehen hatten wir separate Tickets, eins für FRA-MCT und ein weiteres für MCT-DXB, gekauft. Sollte aber kein Problem sein. In MCT hätten wir noch die Swiss nach DXB als Alternative gehabt.

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Flight Information Display in Frankfurt. Wir nehmen WY! Man beachte den Flug nach Heringsdorf ...

Am CKI gegen halb 12 Uhr konnte uns noch nicht sofort ein Platz gegeben werden und man bat uns nach 45min noch einmal wieder zu kommen. Wir tranken einen Kaffee bei McDonald’s und genossen die FRA Ops. Nach angespannten 45min kamen wir wieder zum CKI und die Agentin überreichte uns lächelnd die Boardingpässe für den Flug nach MCT. Das Gepäck konnte sie, trotz des Tickets von MCT nach DXB, nicht durchchecken. Sie begründete es damit, das sie nicht wisse ob wir dort sofort angenommen werden würden. Wie auch immer, darum würden wir uns in Muscat kümmern.

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Unser „Handgepäck“

Interessant beim WY CKI war übrigens, das eine Mitarbeiterin abgestellt worden ist alle Gäste zu begrüßen und sie in das richtige Lining zu bitten. Allein 2 CKI Counter waren reserviert für Gruppen, deren Name (Reiseveranstalter) im Display über dem Counter eingeblendet wurde. So ein Detail hatte ich bis dato noch nicht gesehen.

Nachdem wir unsere Boardingpässe mit den Plätzen bekommen hatte, machten wir uns auf das Terminal 2 Air Side zu erkunden. Für mich war das eine Premiere, kannte ich doch bis dato nur das T1. Wir haben noch einen Kaffee getrunken und begaben uns ca. 30min vor Boarding zum Gate. Ich finde das System mit der Sicherheitskontrolle vor dem Gate gar nicht so schlecht. Zumindest wenn es gut gemacht ist, wie z.B. in SIN. In FRA fand ich es nicht so toll, denn hinter der SiKo ist so gut wie nichts. Direkt am Gate, D22, hat es leider stark nach Käsefüße gerochen, sodass wir uns etwas abseits gesetzt haben. Den Stationsleiter haben wir dabei beobachtet, wie er sehr verärgert über das Zeitungsregal war, das noch mit Emirates gebrandet war. Ein Fraport Mitarbeiter erschien, deckte das Emirates Zeitungsregal ab und baute ein anderes Regal mit einem Oman Air Schild auf. Sehr penibel, die Omanis;-)

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Frankfurt Terminal 2 Retail

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Leider kein so schöner Blick auf unsere A333. Dabei ist die WY Livery ein echter Hingucker!

2. Leg
14.09.2013
FRA-MCT
WY 116
Typ: A330-343X
Reg: A4O-DB
Sitz: 14A Business
14:15 – 23:05

243. Flug insgesamt, 5. Flug mit einer A330-300, 8. Flug mit einer A330, 1. Flug mit WY (31. Airline), 1. Flug mit A4O-DB, 60. Flug an/ab FRA

Nach Betreten des Flugzeuges durch L1 mussten wir durch die First Kabine. Da hatten es sich bereits 2 Gäste bequem gemacht, einer in Liegeposition und zugedeckt. Er wurde auf einer Trage ins Flugzeug getragen. Ich vermute, dass das Paar aus medizinischen Gründen in Deutschland war. Es ist ja üblich, dass sich wohlhabende Araber in Deutschland behandeln lassen oder gar den ganzen Sommer in München verbringen. Die First gibt es übrigens nur auf den A333ern und davon hat WY ganze 3 Stück. Die 4 A332er haben keine First, sind aber vom C und Y Produkt her identisch. Ein paar Reihen hinter der First nahmen wir Platz, auf 14 A und D. Die beiden Sitze sind nebeneinander, getrennt durch den Gang.

Der erste Gedanke zur Oman Air Business Class: Wie verschwenderisch!!!

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Kurz nach „Boarding completed“

Die C war in einer 1-2-1 Bestuhlung, ohne Verschachtelung (wie bei LX oder OS) und full flat. Die Breite ist enorm! Zwischen dem Sitz und dem Fenster gibt es Ablagefächer, ähnlich wie im Upper Deck der B747 oder der A380. Nur war das eine A330. Die Farbgestaltung war in harmonischen braun-Tönen. Die Beleuchtung war indirekt und in rötlichen Tönen. Allerdings kein Disco-Moodlight. Ich empfand die farbliche Abstimmung als sehr angenehm.

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Ablagefächer zwischen Sitz und Fenster

Die beiden C Kabinen mit insgesamt 20 Plätzen waren etwa zu einem Drittel ausgelastet. Die First mit 6 Plätzen war ebenfalls zu einem Drittel ausgelastet. Wie es in der Eco aussah, kann ich nicht sagen. Bei so einer Auslastung ist es allerdings schwierig Geld zu verdienen. Vielleicht soll Oman Air auch gar kein Geld verdienen, sondern nur den Oman mit der Welt verbinden. Der Sultan Qaboos ist ja sehr generös.

Noch am Boden gab es einen Welcome Drink, Champagner, und warme Macadamia Nüsse. Auch die Menü- und Getränkekarten wurden ausgeteilt. Aus dem Zeitschriften Regal in der vorderen C Kabine holte ich mir das TopGear Magazin, das ich beim Boarding erspähte. Natürlich hätte ich es mir auch bringen lassen können. Aber ich kann meine Deutsche Gewohnheiten, bzw das , was ich in Deutschland gewohnt bin, nicht von jetzt auf gleich ablegen. Außerdem bekamen wir noch die Amenity „Kits“ überreicht. Diese ähnelten eher einem goldenen Schuhkarton als einem Kit. Absolut riesig und voller hochwertiger Pflegeprodukte. Leider war das „Kit“ zu groß, um es noch mitzunehmen. Zusätzlich fehlte die Augenklappe;-)

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Welcome Drink, Champagner

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TopGear Magazin. Die Fernseh-Show ist einfach genial!

Wir verließen FRA über die Südbahn. Blicke und Fotos nach draußen waren schwierig wegen der Entfernung zum Fenster. Luxus Problem. Dafür konnte ich auf dem riesigen Bildschirm den Take Off verfolgen. Sanft und leise erhob sich die A333 in den Himmel.

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Die Flightradar Infos sind in diesem Fall nicht akkurat. Flugnummer, Reg und Typ stimmen, aber das Routing ist FRA-MCT

https://www.youtube.com/watch?v=y3uJqkLSgVY
Video vom Takeoff

Kurz nach dem Start nahm eine Flugbegleiterin unsere Wünsche für das Lunch auf und fragte auch nach dem Zeitpunkt es zu servieren! Es ist also alles on demand, jeder einzelne Gang. Wir entschieden uns so bald wie möglich zu lunchen. Erstens, weil das Frühstück bei LH etwas mau war; Zweitens, wir noch kein Mittag hatten und es inzwischen 15 Uhr war und Drittens, weil ein Abendessen auch noch auf der Karte stand:-)

Der Tisch wurde wie in einem guten Restaurant eingedeckt. Auch Pfeffer, Salz und Öl fehlten nicht. Jeder Gang kam separat zu dem Zeitpunkt, den ich wollte. Das Catering kam übrigens von DoCo und war hervorragend! Ich würde sogar behaupten, dass ich auf diesem Flug das beste Flugzeugessen von allen bisherigen Flügen hatte. Zusammen mit dem Service, die Flugbegleiter waren sehr international, war das eine sehr runde Sache. Ich hätte nicht gedacht, das „Fine Dining“ (in diesem Fall ja Mittagessen) an Bord eines Flugzeuges möglich ist. Unsere Schlemmerei hat sich über 2h gezogen.

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Vorspeise: Steamed salmon fillet, zesty citrus mayonnaise, green bean and tomato salad, raspberry vinaigrette, flaked almonds

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Hauptgang: Flame grilled chicken kebabs, chunky style braised vegetables with omani spices, steamed rice, roasted pumplin and grilled aubergines with toasted sesame seeds

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Kaffee nach dem Essen

Die vor-vor und Zwischengänge habe ich nicht alle fotografiert. Es gab noch Brot vorab, nach dem Hauptgang eine Käseplatte und als Nachspeise ein chocolate ganache cake.

Danach haben wir uns etwas Ruhe gegönnt und das Inflight Entertainment (IFE) erkundet. Die Auswahl an Filmen ist üppig, auch an neuen Kinofilmen. Die meißten gibt es auch auf Deutsch. Der Bildschirm ist ebenfalls üppig. Ich kann mich nicht erinnern bei einer anderen Airline in der Business mal einen größeren Bildschirm gesehen zu haben. Ich glaube ich hatte Prakti.com gesehen. Die Flugbegleiter kamen regelmäßig durch die Kabine um uns unsere Getränkewünsche zu erfüllen. Auffallend dabei war, das sie sehr leise unterwegs waren und nie hetzten oder hektisch waren. Sie haben eine gewisse Ruhe ausgestrahlt, die sich auch auf die Kabine übertragen hat. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Flugbegleiterin mal aus der Eco Kabine nach vorne gekommen war.

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Filme gucken und dösen. Natürlich "Stirb Langsam 5.0" ;-)

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Meine Commando Zentrale, aka Sitzverstellung

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Bathroom Amenities

Kurz vor der Landung wurde noch ein kleines Abendessen serviert. Dazu wurde der Tisch wieder voll eingedeckt. Die Häppchen waren sehr lecker und üppig! Die Flugzeit von sechs einhalb Stunden war leider viel zu schnell vorbei. Ich habe es richtig genossen an Bord der Oman Air! Zwischendurch war sogar ein wenig Small Talk mit den FBs möglich. Es stellte sich heraus, das sie aus China, Indonesien, Indien und den Philippinen waren. Die Cockpitbesatzung waren Omanis. In dem Gespräch kam heraus, das sie wussten das wir Airline Staff waren. Das ist i.d.R. auch auf den Passagierlisten vermerkt. Umso erstaunlicher fand ich es, das sie im Service keinen Unterschied gemacht haben zwischen uns und den Vollzahlern. Es gibt nämlich Airlines, die behandeln Gäste mit Standby Tickets wie Gäste 5. Klasse, egal in welcher Klasse sie reisen (First > Business > Eco+ > Eco > Staff).

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Snack, bzw. Abendessen: Spinach and cheese fatayer, grilled vegetable and smoked salmon roll, mascarpone and strawberry cream

In MCT waren wir pünktlich gelandet. Beim Rollen sahen wir noch die A333 von LH und Swiss, sowie eine BA 77E. Da es in MCT nur Vorfeldpositionen gibt, sind wir über die Treppe ausgestiegen und gleich in einen klimatisierten Bus. Mit knapp 40 Grad war es etwas wärmer als wir es aus Deutschland gewohnt waren. Während des Deboardings wurde übrigens der Vorhang zur Eco wieder geschlossen! Es wurde sehr genau darauf geachtet, das F und C Paxe zu erst aussteigen konnten und mit ihrem separaten Bus zum Terminal gefahren wurden.

Fazit zum Flug:
Die Wahl mit Oman Air zu fliegen war goldrichtig! Diese exotische Airline bietet verschwenderische Platzverhältnisse und ein absolut hervorragendes Catering. Ich würde WY auf dem Weg auf die Arabische Halbinsel immer wieder nehmen, auch wenn das ein Umsteigen in MCT bedeutet.

Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von LaPlanche am Sonntag 24. November 2013, 11:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon LaPlanche » Samstag 23. November 2013, 14:11

Da wir unser Gepäck nur bis MCT eingecheckt hatten, mussten wir es vom Band abholen. Die Einreise verlief relativ zügig. Wir mussten uns ein 10 Tages-Visum kaufen für jeweils 5 Omani Rial und dann durch die Passkontrolle. Alle Beamten waren äußerst freundlich und sprachen sehr gutes Englisch.

Meine Freundin und ich waren bereits im Januar für ein paar Tage im Oman und waren sofort fasziniert von dem Land! Das Sultanat ist absolut unterbewertet, falls es überhaupt jemand auf dem Schirm hat. Die Menschen sind gebildet, die Landschaft ist atemberaubend, es ist sicher, ... und anders als in den anderen Ländern auf der Arabischen Halbinsel, insbesondere in den Emiraten, legt der Oman großen Wert auf den Erhalt von Traditionen und der eigenen Identität. Es gibt sehr viel alte Bausubstanz, authentische Märkte und die meisten Omanis tragen ihre traditionellen Gewänder mit der charakteristischen Kopfbedeckung und der Duft-Quaste am Kragen. Genug in Erinnerungen geschwälgt! Dieser Besuch im Oman diente leider nur zum Umsteigen. Wir werden aber ganz bestimmt wieder kommen und dann für länger!

Der Flughafen in Muscat ist sehr übersichtlich. Also eigentlich ist er sehr klein und verwinkelt. Dafür ist es absolut sauber und jeder Mitarbeiter ist sehr hilfsbereit. Wir gingen zum WY CKI und erkundigten uns nach der Chance auf dem nächsten Flug nach Dubai mit zu kommen. Der Agent konnte uns sofort annehmen, checkte unsere Koffer ein, versah sie noch mit ca. 3 verschiedenen Prio-Anhängern und händigte uns unsere Bordkarten aus. Glücklicher Weise wieder in der Business.

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Der Hauptbereich des Terminals in MCT

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Pier zu unserem Abfluggate

Auf dem Weg zum Gate passierten wir noch eine pro-forma Sicherheitskontrolle und erkundeten etwas das Terminal. Nach 4min waren wir damit fertig. Im Moment wird an einem neuen Terminal gebaut, das an einer anderen Ecke des Flughafens demnächst fertig gestellt werden soll. Das ist auch bitter nötig!

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Plakat über den Bau des neuen Terminals in MCT

Die Architektur der Departure Gates ist in MCT ähnlich zu der im T2 in FRA. Gebordet, also die Kontrolle des Boardingpasses, erfolgt vor dem Wartebereich. Der Warebereich an sich war nur eine Sammlung unbequemer Bänke. In der Glasfront zum Vorfeld, das ganz schöne Blicke ermöglichte, gab es eine unscheinbare Tür, durch die wir später in den Bus steigen würden. Allerdings waren wir die einzigen Gäste im Wartebereich. Das blieb auch so bis kurz vor Boarding. Etwa eine Hand voll anderer Gäste gesellten sich zu uns. Als ein Mitarbeiter die Tür zum Vorfeld öffnete, bat er alle Gäste in den Bus, außer uns. Er meinte, das ein separater Bus für C Gäste gleich kommen würde. Dem war auch so! Kaum 10min später fuhr ein weiterer Bus vor und wir wurden feudal zu unserer B738 gefahren.

Über die Treppe ging es hinauf und wir schauten in ein leeres Flugzeug. Es waren vielleicht 10 Gäste insgesamt. Davon noch ein anderer mit uns in der C und der Rest in der Eco.

3. Leg
15.09.2013
MCT-DXB
WY 601
Typ: B737-800
Reg: A4O-BJ
Sitz: 3D Business
01:40 – 02:45

244. Flug insgesamt, 11. Flug mit einer B737-800, 39. Flug mit einer B737, 2. Flug mit WY, 1. Flug mit A4O-BJ, 2. Flug an/ab MCT

Vor dem Start wurden wir wieder nach unseren kulinarischen Wünschen gefragt. Diesmal gab es allerdings kein Menü, sondern nur mündlich wurden uns die Optionen offeriert. Eigentlich waren wir noch satt von dem Schlämmerflug davor. Aber die Wraps klangen sehr lecker! Meine Freundin bestellte nichts. Außerdem gönnten wir uns noch ein Glas Sekt.

Der Take Off war pünktlich und die leichte Boeing erreichte schnell ihre Reiseflughöhe. Die Flugbegleiter, 2 für die kleine C Kabine mit 12 Plätzen, servierten mir den Snack und fragten nach weiteren Getränken. Da kam ich zum ersten Mal ins Grübeln. Was könnte ich bloß trinken? Ein Wasser hat mir zu wenig Geschmack. Einen Kaffee wollte ich so spät nicht mehr. Cola und Co machen dick ... Da ist mir eingefallen, das der Oman ja nicht nur für seine Kräuter berühmt ist, sondern auch für seine Fruchtsäfte! Also bestellte ich mir einen Limettensaft mit Minze. Und der war spitze! Deswegen bestellte ich noch einen. Leider musste uns der Kapitän (Osteuropäischer Akzent) über eine Verspätung informieren. Über Dubai war der Luftraum sehr voll. Wir drehten ein paar Kreise über der Wüste und ich hatte die Gelegenheit weitere Lime Juices mit Minze zu bestellen.

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Ein Snack auf dem kurzen Hüpfer nach DXB

Leider muss ich Oman Air an dieser Stelle mal kritisieren. Die Hardware in der Business Class ist schon etwas älter. Das ganze Flugzeug hat einen eher abgerockten Eindruck erweckt. Die Sitze waren auch alles andere als ergonomisch. Sie waren lediglich in der Neigung etwas verstellbar. Die Kopfstützen waren allerdings fest. Das hatte zur Folge, das bei meiner nicht ganz kleinen Körperlänge von 193cm die Kopfstütze auf Schulterblatthöhe war. Ein richtiges Anlehnen ging also nicht. Die Hardware in der Business würde ich vergleichen mit der Domestic First bei US Airways in der A321: Breite Ledersessel und sonst nichts. Die Anordnung war 2-2.

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Die leider nicht so komfortablen Business-Ledersessel in der WY B738

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Beinfreiheit war i.O.

In Dubai landeten wir geringfügig verspätet auf der 12R. Die Blockzeit von 1:05h berücksichtigt wohl schon Delays nach DXB. Luftlinie trennen Dubai ja nur 350km von Muscat. Ich hatte das Gefühl, das wir die ganze SLB zum Ausrollen genutzt haben. Das taxeln zurück zu unserer Position C14 im Terminal 1 dauerte bestimmt 15min. Die Position ist sehr zentral. Gleich nach dem Aussteigen über den Finger mussten wir nur einmal rechts abbiegen, Treppen runter und durch den Tunnel des Grauens zur Einreise. Dabei passierten wir einige Transitreisende, die schlafend auf dem Boden lagen. Das Marschieren nach so einem langen Tag im Flieger tut aber ganz gut. Die Einreise ging sehr zügig, unsere Koffer ließen auch nicht lange auf sich warten und wir schritten Richtung Ausgang. Zum zweiten Mal traf mich die 40 Grad heiße Kelle mit voller Wucht. Schnell ins klimatisierte Taxi! Diesmal durften wir sogar ein pinkes Familien Taxi nehmen. Die Autos sind zwar nicht weniger schäbig im Innenraum wie die normalen Taxis. Aber die weiblichen Fahrer legen mehr Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild und fahren defensiver. Ich hatte in Dubai in der Vergangenheit schon Taxifahrer, die an jeder roten Ampel eingenickt sind.

Ohne Verkehrsstörungen erreichten wir gegen halb 4 Uhr morgens unser Hotel, das Mercure Gold. Nichts Besonderes. Lediglich der Pool auf dem Dach war ganz angenehm und der Preis war unschlagbar. Dafür nahm ich auch in Kauf, das kein Doppelzimmer mehr verfügbar war (obwohl gebucht und bestätigt!), sondern nur noch 2 Bett Zimmer. Netter Weise haben sie aber die Betten für uns zusammen geschoben. Ich war zu diesem Zeitpunkt einfach zu müde ein Fass aufzumachen. Immerhin wurde uns angeboten am nächsten Tag zu wechseln.

Fazit zum Flug:
Durch die wenigen Gäste an Bord erfuhren wir eine sehr persönliche Betreuung. Die Hardware dagegen ist nicht mehr so schön und auch nicht ergonomisch. Dafür entdeckte ich den Lime Juice mit Minze für mich!

Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von LaPlanche am Samstag 23. November 2013, 23:01, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon LaPlanche » Samstag 23. November 2013, 14:12

Am nächsten Morgen haben wir in angepasster Kleidung die unmittelbare Gegend erkundet. In einem Supermarkt gleich um die Ecke holten wir uns was zum Frühstücken. Den Rest des Tages verbrachten wir am Pool auf dem Dach. Dabei bereiteten wir uns auf den eigentlichen Urlaub in Neuseeland vor.

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Dachterrasse mit Pool

Am Abend machten wir uns fertig für den Besuch des Burj Khalifas. Mit dem Taxi sind wir zur Dubai Mall gefahren und haben uns dort durch das Shopping-Center-Labyrinth gekämpft bis zum Besuchereingang. Pünktlich zum Sonnenuntergang waren wir oben, sodass wir die Aussicht einmal bei Tageslicht, in der Dämmerung und bei Dunkelheit genießen konnten. Es war zwar voll oben, aber nicht zu voll. Was mich ein wenig ärgert ist die Höhe der Aussichtsplattform. Die ist nur auf 452m, also 376m unterhalb der Spitze. Das entspricht der Höhe des Fernsehturms in Berlin! Der Sky Pod im CN Tower in Toronto ist übrigens auf 447m, also nur 5m tiefer als die des Burjs. Dafür sind die Eintrittspreise fast identisch mit ca. 20 EUR. Zurück zur Aussicht: Die ist natürlich hervorragend! Ich schätze, das man bis zu 80km weit gucken konnte. Der Flughafen von Abu Dhabi war nämlich nicht zu erahnen.

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Ausblick vom Burj bei Tageslicht

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Besucherterrasse

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Ausblick nach Sonnenuntergang

Im Anschluss sind wir noch libanesisch Essen gegangen. Das Restaurant in der Mall hieß Wafi. Das Preis-Leistungsverhältnis war hervorragend! Ebenso der Service und der Lime Juice mit Minze:-)

Am gleichen Abend analysierten wir wieder unsere Optionen zum nächsten Stop: Perth.
In FRA hatten uns die freundlichen EY Mitarbeiter bereits gewarnt, das die Flüge nach Australien alle sehr voll seien. Wir hatten eigentlich vor mit QR von DXB über DOH nach PER zu fliegen. Leider ging das nicht mehr wegen dem oben bereits erwähnten Ticketproblem. Mit EY nach BNE, SYD oder MEL und dann Backtracking nach PER war ebenfalls nicht möglich, da die Flüge nach Australien alle voll waren. Also war etwas Kreativität gefragt. Ein paar Probebuchungen zeigten, dass Thai nach Perth noch alle Buchungsklassen offen hatte. Also musste wir Wege nach Bangkok finden. Zur Auswahl standen wieder die Oman Air und Etihad. Beide hatten mehrere Flüge pro Tag.

Am Ende entschieden wir uns für den Flug mit EY, einfach weil wir was Neues ausprobieren wollten. Für die Fahrt von Dubai nach AUH entschieden wir uns für das Taxi. Die Busse, und selbst die Etihad Busse, benötigen einfach sehr lange und mit dem ganzen Gepäck wäre uns das zu stressig gewesen.

Am Morgen des 16.09. ging es also mit dem Taxi nach Abu Dhabi zum Airport. Beim Checkout im Hotel haben wir nach einem Taxi gefragt und einen ausgeschlafenen Taxifahrer verlangt. Der kam dann auch gleich. In nur etwas mehr als einer Stunde legten wir die ca. 120km zurück. Kosten: 44 EUR inkl. Trinkgeld. Zuschläge gab es keine. In Berlin hätte ich von meinem Wohnort nach TXL in etwa genauso viel bezahlt mit dem Taxi. Allerdings sind das nur 24km.

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Mit dem Taxi auf der linken Spur von Dubai nach AUH, nur 44 EUR!

Interessante Beobachtungen: Ab 120 km/h fängt das Auto an zu piepen, nach 30 sek hört es wieder auf; Wir haben auf dem Weg schätzungsweise 3 Etihad-Busse überholt; Der Fahrer hat es sichtlich genossen mal 140 Sachen zu fahren.

In AUH machten wir uns zunächst auf die Suche nach dem Staff CKI. Im Terminal 1A fanden wir es. Erstaunlicher Weise war es wie leer gefegt:-) Eine etwas mürrische Agentin bestätigte die vielen freien Plätze auf der Maschine nach BKK und checkte uns ein. Sie gab uns 2 einzelne Plätze in der vorletzten Reihe in der Business Class. Die Koffer wurden wieder mit diversen Prio Anhängern versehen, abgeschickt und wir machten uns erleichtert auf den Weg durch die SiKo.

Für eine Airline wie EY finde ich das Terminal etwas beschämend. Es ist klein, unübersichtlich, etwas schäbig und die Klimaanlagen schaffen es nicht gegen die Wüstenhitze anzukommen. Vielleicht liegt es aber auch an der schlechten Dämmung. Wir verbrachten ein wenig Zeit im völlig überfüllten T1, frühstückten, tranken einen Kaffee und schauten uns die Geschäfte an. Blicke nach draußen waren so gut wie nicht möglich. Toiletten gab es auch nur ganz wenige. Von der Architektur her ist das Terminal 1 ähnlich dem Terminal 1 in CDG. Es gibt einen großen runden, zentralen Wartebereich mit Retail und Gastro und ringsherum kleinere Sateliten, an denen die Flugzeuge stehen. Die Sateliten sind, anders als in Paris, nicht durch Tunnel mit dem Zentralteil verbunden sondern durch ebenerdige Korridore. Unser Flug sollte von Gate 8 gehen.

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Formel 1 in Abu Dhabi

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Viel zu voller Wartebereich und viel zu stickige Luft. Aber schön sieht’s aus!

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Rushhour, bzw. Morgendliche Abflugwelle

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Unsere T7 durch das dreckige Fenster

4. Leg
16.09.2013
AUH-BKK
EY 404
Typ: B777-300ER
Reg: A6-ETB
Sitz: 10H Business, gewechselt zu 7F
10:25 – 19:50

245. Flug insgesamt, 4. Flug mit einer B777-300ER, 6. Flug mit einer B777, 1. Flug mit EY (32. Airline), 1. Flug mit A6-ETD, 1. Flug an/ab AUH

Das Boarding wurde verhältnismäßig spät angefangen. Das lag entweder an der geringen Auslastung oder an dem verspäteten Paris-Flug, der unser Gate blockierte. Wir gingen erst sehr spät an Bord als einer der letzten. Wir wurden begrüßt von mehreren FBs und zu unseren Plätzen gelotst. Es wurde nur über die 2L Tür eingestiegen, sodass wir nach links abbiegen mussten. Wenn man nur rechtsabbiegen gewohnt ist, fühlt sich das merkwürdig an. Auch den Platz erreicht man von hinten. Wie auch immer, sowas bleibt bei mir im Kopf halt hängen. Es gab nur eine C Kabine und Economy. Keine First. „Leider“ war es die „alte“ Business Class mit den türkisen Sitzen. Das hat mich aber nicht im geringsten gestört. Sie ist trotzdem komplett flach.

Kaum hatten wir uns eingerichtet und die Menükarte studiert, fragte uns eine FB, ob wir nicht das Doppelbett in Reihe 7 haben möchten. Unsere ursprünglichen Plätze waren durch den Gang getrennte Einzelsitze. Wir begrüßten natürlich dieses Angebot und zogen nach vorne.

Mir viel sofort die Breite des Sitzes auf. Allerdings im negativen Sinne. Meine breiten Schultern ragten über die Lehne hinaus und drückten die Leselampe zur Seite. Das fand ich nicht so toll. Dafür war das Kuscheln mit meiner Freundin umso besser möglich:-) Die Privatsphäre ist in dem Doppelbett wirklich hervorragend. Nur das aufstehen gestaltet sich als etwas schwierig. Der Schlitz zum Gang ist nur sehr schmal. Außerdem fehlen ein Coktailtisch und Ablagefächer und die Verkleidungen sind klapprig. Im Vergleich zu WY ist der Bildschirm auch eher klein. Aber das wäre bei diesem Vergleich bei jeder Airline so. Auf der anderen Seite besitzt der Sitz eine Massagefunktion, die ihren Namen wirklich verdient. Anders als bei den Business Class Sitzen bei der Swiss pumpen sich nicht nur Kissen im Sitz auf, sondern 8 Elektromotoren bringen verschiedene Bereiche im Sitz separat zum Vibrieren.

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Sitzverstellungen inkl. Massagefunktion

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Beinfreiheit: super; Ablagemöglichkeiten: schlecht

Der Start erfolgte pünktlich. Durch meine bisherigen B777 Flüge erwartete ich viel Lärm, Dröhnen und Vibrieren. Aber nichts davon war der Fall. Die massiven GE90s säuselten vor sich hin und wir stiegen sanft in den diesigen, blauen Himmel über Abu Dhabi. Vielleicht lag es daran, dass ich so weit vorne und in der Mitte gesessen habe und/oder das der Flieger so leicht war. Von außen kann ich mich für den Sound von Mantelstrom-Triebwerken begeistern, insbesondere für das GE90. Wenn ich aber im Flugzeug sitze, darf es ruhig leiser sein.

Kurz nach dem Start hat eine FB alle Paxe an den Fenstern gebeten die Blenden zu schließen. Da bin ich gar kein Fan von! Erstens war es eh ein Tagflug und zweitens ist das natürliche Licht viel angenehmer als die Neon-Kabinenbeleuchtung. Soll doch jeder Pax am Fenster selber entscheiden, wie hell oder dunkel er es haben will.

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Abgedunkelte Kabine mit Disco-Mood-Light. Die grünen Pünkte sind übrigens die Kontrolllampen an den Sitzen für die T/O und Landing Position. Ein paar Watt weniger hätten es auch getan!

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Der gute Saft mit Nüssen gleich nach dem Start

Das Lunch bei Etihad hat mich sehr begeistert. Es gab eine große Auswahl an lokalen Gerichten. Alles wurde on demand serviert. Der Tisch ist zwar nicht so groß wie bei WY in der C und das Eindecken ist auch nicht so oppulent, aber die FBs haben sich sehr viel Mühe gegeben den wenigen Platz möglichst effizient zu nutzen. Die Qualität des Essens war sehr gut. Am besten fand ich jedoch, dass sie Portwein von Taylors hatten! Zufälliger Weise ist das unsere Lieblings Portwein Kellerei, die wir auch schon besucht hatten in Porto. Zum Nachtisch gönnten wir uns jeweils ein Glas vom LBV. Wenn überhaupt, dann hatte ich bisher nur Grahams oder Nieport an Bord anderer Airlines gefunden. Und die gehören zu großen Konzernen wie Diageo. Es ist schön zu sehen, das auch mal Produkte von kleinen Produzenten den Weg in ein Flugzeug schaffen! Über den Rest des Fluges habe ich mir Lime Juice mit Minze bestellt:-)

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Vorspeise: Traditionelle Arabische Mezze

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Vorspeise 2: Balik salmon tartar and cucumber cannelloni with mesclun salad and light wasabi cream

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Hauptgang: Vegetarische Lasagne

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Nachspeise: Chocolate, cardamom and orange pudding served with rosewater custard und ein Glas Port

Die FBs kamen permanent durch die Gänge und füllten leere Gläser wieder auf. Sie merkten sich auch die Getränkevorlieben der einzelnen Passagiere und sprachen Sie z.T. mit Namen an.

Neben mir auf der anderen Seite des Ganges saß ein Araber mit seiner Frau. Die Kinder saßen in der Eco. Während des ganzen Fluges haben die ihren Sitz nicht einmal verstellt! Beide saßen da wie versteinert. Auf Grund der mangelnden Englischkenntnisse und fehlenden Flugerfahrung kamen permanent die Kinder nach vorne und übersetzten. Die blieben auch mal für eine längere Zeit sitzen auf den freien C Plätzen. Die EY Crew hat da sehr viel durchgehen lassen. Leider hat das ständige hin und her Unruhe in die Kabine gebracht.

Das IFE war vom Umfang her in etwa wie bei WY. Für mich war die Auswahl groß genug. Leider war die Flight Map Funktion deaktiviert. Auf Nachfrage bei der Crew wurde mir gesagt, dass der Captain entschieden hat aus Sicherheitsgründen diese Funktion zu deaktivieren. Ich wüsste nicht, welche gefährlichen Länder wir auf dem Weg von AUH nach BKK überflogen hätten. Der Akzent des Captains war allerdings Amerikanisch. Das könnte die Paranoia erklären.

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Zu Zweit ist der Doppelsitz ganz gemütlich. Im IFE lief „After Earth“ mit Will Smith

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Das Bad war eher Standard

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Scheinbar gibt es Menschen, den man solche Hinweise wirklich geben muss

Die Landung in BKK war fast pünktlich. Ich glaube es waren nur 10min Verspätung. Wir mussten einige Gewitterzellen umfliegen. Am Gate wurden wieder erst die C Paxe rausgelassen und die Y Paxe mussten warten. An der Tür gab es Priority Pässe für die Immigration. Damit konnten wir den Prio Bereich der Einreise benutzen. Nachdem ich die Schlangen bei der normalen Einreise gesehen hatte, war ich auch sehr dankbar dafür! Das so oft erwähnte Thai Lächeln hat mir die Grenzbeamtin allerdings nicht geschenkt.

Am Kofferband erlebte ich dagegen wieder eine nette Überraschung. Ich hatte es bis dahin noch nie erlebt, dass ein Angestellter alle Prio-Koffer vom Band gehoben hat! Ich musste also nur noch den Kofferwagen schieben. Die nicht-Prio-Koffer wurden so auf dem Band drapiert, dass der Pax sie einfach am Griff fassen und vom Band nehmen kann. Sehr angenehm! Vielleicht hat der sich so viel Mühe gegeben, weil ca. 3 EY Vertreter ebenfalls am Band standen.

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Baggage Claim in Bangkok

Noch am Flughafen fragten wir bei Thai nach wie es um unseren Flug nach Perth bestellt ist, der am nächsten Morgen fliegen sollte. Die mürrische Agentin (wieder kein Thai Lächeln!) gab uns nur eine Standartantwort, das es noch zu früh sei für eine eindeutige Aussage. Gleichzeitig bekam ich aber eine SMS von einem Freund aus Deutschland, der mir die ungefähre Auslastung mitteilte. Die Prognose stimmte uns wieder milde:-)

Mit einem Shuttle ging es in das vorbestellte Flughafenhotel Floral Shire, wo wir für insgesamt 18 EUR übernachteten. Top Preis-Leistungs-Verhältnis! Es war sauber und ordentlich und es gab 24h Service. Allerdings konnte ich nicht so gut schlafen. Entweder war es der Jetlag, die laute Klima oder die Flugzeuge über uns. Das Hotel liegt fast direkt am Zaun zum Sicherheitsbereich und unter der 19L.

Fazit zum Flug:
Die Hardware in der Business hat mich nicht komplett überzeugt. Es sieht schick aus, aber im Detail ist es schlecht verarbeitet und unpraktisch. Das Essen und die Getränkeauswahl gehören dagegen definitiv zu den Besseren in der Branche. Die Flugbegleiter waren motiviert, zuvorkommend und mitdenkend. Das Zumachen der Fensterblenden und die deaktivierte Flight Map sind kleine Kritikpunkte.

Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von LaPlanche am Sonntag 24. November 2013, 11:42, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon LaPlanche » Samstag 23. November 2013, 14:12

Nach One Night in Bangkok ging es am frühen Morgen wieder mit dem kostenlosen Shuttle zum Flughafen. Am Staff CKI konnten wir sofort einchecken und bekamen unsere Plätze. Das Gepäck wurde, mal wieder, mit diversen Prio Anhängern versehen. Erleichtert vom Gepäck schlenderten wir noch ein wenig durch den Landside Bereich und gaben sämtliches Kleingeld in verschiedenen Währungen für Frühstück aus. BKK ist schon interessant! Wie ein Ameisenhaufen muss das von oben aussehen. So viele Menschen, und die wenigsten von denen fliegen irgendwo hin.

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CKI Bereich am frühen Morgen

Gegen 6 Uhr passierten wir die Ausreise und SiKo. In beiden Fällen gab es keine Wartezeiten. Ob es einen Prio Bereich gegeben hätte, weiss ich nicht. Wir hatten keine Fast Track Pässe bekommen und ich sah auch keine Schilder.

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Airside @ BKK

Airside haben wir uns Zugangsdaten für das Internet an der Information besorgt. In Thailand gibt es scheinbar ein Gesetz, das jeder Internetnutzer registriert sein muss. Auf jeden Fall wurden unsere Pässe registriert. Leider machte die Geschwindigkeit das Internet so gut wie unbrauchbar. Wir genossen dafür den Sonnenaufgang und die Ruhe auf dem Weg zu den C Gates. Die meisten Geschäfte waren noch geschlossen. Die Architektur des Flughafens finde ich sehr schön. Das Raumgefühl ist sehr angenehm, es gibt viel Grün und immer Blicke über das Vorfeld.

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Die C Gates

Am Gate gab es eine Taschenkontrolle und gebordet wurde wieder vor dem Wartebereich. Auch dort gab es wieder nichts außer Bänken. Wenigstens waren die bequem und der Blick nach draußen war gegeben. Da unsere A333 auf einer Außenposition stand, sind wir in einen Bus gestiegen. Zum Ersten Mal auf unserer Reise gab es Bus-Boarding! Wir fuhren einmal um die Ecke und wurden vor der Bravo Delta, Phayao, rausgelassen.

5. Leg
17.09.2013
BKK-PER
TG 481
Typ: A330-343X
Reg: HS-TBD
Sitz: 16K Business
07:50 – 15:35

246. Flug insgesamt, 6. Flug mit einer A330-300, 9. Flug mit einer A330, 1. Flug mit TG (33. Airline), 1. Flug mit HS-TBD, 2. Flug an/ab BKK

Voller Vorfreude auf hübsche und junge Thai Flugbegleiterinnen stieg ich die Treppe gen 1L empor. An der Tür begrüßte mich ein älterer männlicher FB. Hinter ihm stand eine ältere weibliche FB. Das Thai Lächeln habe ich auch diesmal nicht bekommen:-( Auf dem Weg zu unseren Sitzen 16K und J passierten wir weitere ältere FB. Naja, man kann halt nicht alles haben.

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Bus Boarding und durch die 1L

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Unsere Nachbarn

Dafür war ich froh eine bereits umgerüstete Maschine erwischt zu haben. Die Business war mit IFE ausgestattet und alles wirkte noch sehr neu. Die BD ist übrigens Baujahr 2012. Die Sitze sind zwar nicht komplett flach, aber auf dem Tag-Flug hatte ich eh nicht vor fest zu schlafen. Es gibt viele praktische Ablagemöglichkeiten für Kleinkram. Der Bildschirm ist relativ groß und ich würde sogar behaupten größer als auf dem EY Flug davor. Es kann aber auch daran liegen, dass der Abstand zum Bildschirm geringer ist.

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Übersicht C Kabine

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Guter Sitz zum Dösen, viel Platz und Ablagemöglichkeiten, gutes IFE

Wir machten es uns bequem, meine Freundin richtete sich ein und ich schoss ein paar Fotos. Einer der jüngeren FB bemerkte das und fragte, ob er nicht ein Foto von uns machen soll. Wir willigten natürlich ein. Was mir wieder vom ersten Moment an negativ aufgefallen war, war die Hektik in der Kabine. Die FBs rannten hin und her mit Zeitschriften, Decken, Kissen und Tabletts. Alles wurde schnell und im Laufschritt erledigt. So eine Unruhe überträgt sich auch immer auf mich und ich schaue dann was los ist. Sehr unangenehm!

Der Start erfolgte pünktlich. Nach dem Takeoff konnte ich ein paar sehr schöne Blicke auf Bangkok erhaschen. Ich hatte eigentlich eine Smog-Glocke über der Stadt erwartet, aber an diesem Morgen war es sehr schön klar.

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Auf dem Weg zur active Runway, eine TG 747 und der adrette Tower im Hintergrund

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Blick auf Bangkok

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Wir verlassen das Festland ...

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... und genießen einen letzten Blick durch das Fenster, bevor wir es schließen mussten

Nach Erreichen der Reiseflughöhe begann der Frühstücksservice. Leider war das sehr ernüchternd. Es wurde nur ein Plastick-Tablett auf den Tisch gestellt mit verschiedenen Schalen. Die Darbietung, Quantität und Qualität hat mich überhaupt nicht überzeugt. Es kam alles „frisch“ aus dem Kühlschrank. Dementsprechend kalt war es. Beim Anfassen des Bestecks hätte man sich fast gefrierbrand geholt ... Der Snack, der kurz vor der Landung serviert wurde, war auch nicht besser. Das Brot war inzwischen trocken und der Belag eher geschmacksneutral. Die Getränkeauswahl war ebenfalls nicht so gut wie wir es von den Flügen davor gewohnt waren. Das ich meinen Lime Juice mit Minze nicht bekommen würde, war mir fast klar. Aber nur Orangen- oder Apfelsaft anzubieten finde ich etwas schwach.

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Frühstück: Fresh Fruits and yoghurt

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Frühstück 2: Quiche with chicken and zucchini coconut milk, pan-fried bacon, pan-fried chicken sausage, baked cherry tomato with olive oil and fresh herbs

Wenn meine Laune am Anfang des Fluges schon nicht so toll ist, dann wird es für die Crew natürlich schwieriger meine Erwartungen zu übertreffen. Der Zwang wieder alle Fensterblenden zu schließen hat sicherlich nicht dazu beigetragen meine Laune zu verbessern. So war es mir leider nicht möglich einen Blick auf die äquatoriale Konvergenzzone zu werfen mit seinen interessanten Wolkenformationen.

Irgendwie war ich auf diesem Flug voller Tatendrang und überlegte mir ein Experiment zur Veranschaulichung der Corioliskraft. Da der Flug über den Äquator geht, wollte ich einmal kurz nach dem Start, über dem Äquator und kurz vor der Landung das Waschbecken einmal voll- und wieder ablaufen lassen. Den Beweis der Corioliskraft hätte ich erbracht, wenn sich der Strudel des ablaufenden Wassers einmal im- und einmal gegen die Uhrzeiger-Richtung gedreht hätte. Besonders interessiert war ich an dem Verhalten des Wassers genau über dem Äquator. Hätte es dann gar keinen Strudel gegeben? Oder 2? Leider war der Stöpsel in den Bädern nicht dicht genug oder das nachlaufende Wasser aus dem Hahn nicht schnell genug, um das Becken ausreichend zu füllen. Ich verschob das Experiment auf den Rückflug.

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Sauberes und freundliches Bad; Das Experiment zur Corioliskraft war leider nicht möglich

In der Business waren schätzungsweise die Hälfte aller Plätze noch frei. Etwa 2h nach dem Start haben ca. 6 FBs diese freien Plätze eingenommen und sich schlafen gelegt. Nach weiteren 2h wurde getauscht und die andere Mannschaft hat sich schlafen gelegt. Ich war etwas verwundert. Das brachte nämlich wieder Unruhe in die Kabine. Hat TG keine Crew Rests in den A333? Ich gönne den FBs gerne ihre Pausen. Im Notfall sollen sie ja auch ausgeruht sein. Aber müssen die sich dazu auf die freien C Plätze legen? Der Flug ging ja auch nur 6h.

Kurz vor der Landung wurde noch mal ein Snack serviert. In der Karte stand nur Salat und Sandwich. Ich nahm Beides und wurde wieder schnwer enttäuscht: zu kalt, zu trocken und labbrig.

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„Sandwiches“ als Snack. Eher Häppchen

Obwohl es ein Tagflug war und der Sitz eher eine Rutsche ist, konnte ich erstaunlich gut ein Nickerchen halten. Wahrscheinlich hat sich die fast schlaflose Nacht in Bangkok bemerkbar gemacht. Auf dem IFE verfolgte ich größtenteils unsere Flugroute.

Im Anflug auf Perth konnte ich bereits einen wichtigen Teil der wirtschaftlichen Struktur erkennen. Auf großen Parkplätzen standen noch größere Maschinen für den Tage- und unter Tagebau. Radlader, Kipper, Bagger, Tieflader ... und alles in XXXL. Die Landung war überpünktlich und wir parkten zwischen SA und MH Flugzeugen. Eine Antonov hatte ich auch erspähen können. Auf der Positionen warteten bereits die Rampis.

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Anflug auf Perth. Ich saß mal wieder auf der richtigen Seite und hatte einen schönen Blick auf das CBD

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Toudown!

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Buntes Vorfeld: Volga Dnepr, SA, MH und SQ

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Loader und Rampis legen los

Für meine Freundin und mich war es das erste Mal in Australien. Dementsprechend fremd war uns die Einreise in das Land. Die Passkontrolle war noch freundlich und zügig. Aber danach gings ab. Jeder ankommende Passagier wurde interviewt bzgl. mitgebrachter landwirtschaftlicher Erzeugnisse und der letzten Aufenthaltsorte. Ein Spürhund schnüffelte alle Gepäckstücke ab. Alles wurde doppelt überprüft. Die haben wirklich eine panische Angst vor fremden Bakterien. Später erklärte mir meine Tante, dass es in Australien so strenge Kontrollen gibt, weil sie sich dadurch Impfungen sparen können, die in Europa Standard sind. Ich habe mir leider nicht gemerkt welche Impfungen das genau sein sollen. Auffällig war auch, dass auf dem Kofferband so viele wasserdichte Reisetaschen von NorthFace lagen wie in Deutschland Rimowa Koffer. Andere Länder, andere Sitten!

Der Flughafen von Perth ist sehr zerklüftet. Das internationale Terminal ist auf der anderen Seite der Domestic Terminals. Ein „Inter Terminal Bus“, bei uns wäre es ein Shuttlebus, verbindet die Terminals miteinander. Vom Flughafen nach Dianella, wo wir wohnen würden, wollten wir ein Taxi nehmen. Vom International Terminal wäre die Strecke ca. 5km länger gewesen als von den Domestic Terminals. Also nahmen wir erst den Shuttlebus und dann das Taxi. Beim Taxi ist mir wieder so eine total dämliche Sache aufgefallen. Das Ersatzrad im Kofferraum war quer direkt hinter der Kofferraumkante befestigt. Jeder Gepäckstück musste also über das Ersatzrad rüber gewuchtet werden. Hatte ich schon mal erwähnt, das meine Freundin und ich jeweils 21kg hatten? Gott sei Dank hat das alles der Taxifahrer gemacht.

Fazit zum Flug:
Für mich war Thai eine große Enttäuschung. Ich hatte viele positive Berichte gelesen über Flüge mit dieser Airline. Leider bestätigte sich nichts davon auf unserem Flug. Das Essen war kalt und geschmacklos, die Auswahl mau und die Crew zeigte nicht ihre asiatische Freundlichkeit, sondern funktionierte einfach nur. Das Nutzen der freien C Sitze zum Schlafen auf einem 6h Flug finde ich ein Unding.

Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von LaPlanche am Samstag 23. November 2013, 16:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon LaPlanche » Samstag 23. November 2013, 14:12

In Perth verbrachten wir 5 sehr tolle Tage. Wir erkundeten die Stadt, die sehr überschaubar ist, Freemantle und das Swan Valley. Für meine Freundin ist die Weinregion Swan Valley natürlich sehr interessant. Umso interessanter war die Tatsache, das uns kein einziger Wein wirklich gut geschmeckt hat. Sie hatten alle ein wenig säuerlich und nicht so vollmundig und harmonisch. Wir besuchten mehrere Weingüter, die z.T. sehr unkonventionell waren.

Orte, die mir im Gedächtnis geblieben sind, waren der Kings Park im dem sehr schönen Botanischen Garten, die „Coffee“ street in Freemantle, das liebevoll eingerichtete Feuerwehrmuseum in der alten Wache, das Perth Mint (dort wurden zahlreiche Olympische Medaillen gegossen!) und das Northbridge Viertel. Im Moment wird daran gearbeitet die geteilte Stadt wieder zu vereinen. Das Central Business District wir durchzogen von Eisenbahnschienen. Diese sollten unter die Erde verlegt werden.

Nach 5 sehr entspannten Tagen ging es wieder zum Flughafen. Diesmal konnten wir der Frage nach dem Mitkommen oder nicht-Mitkommen nach Sydney ganz relaxed begegnen. Wir hatten die Auswahl aus 6 Qantas- und 5 Virgin Australia Flügen. Alle mit A330. Außerdem hätten wir noch über MEL nach SYD fliegen können, was die Auswahl und damit die Chance mitzukommen noch einmal erhöht.

Am CKI bekamen wir sofort Plätze auf unserem Wunschflug. Zwar nur in der Eco, aber immerhin zusammen und am Fenster.

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Self Service Bag Drop. Wir durften, da standby, zum bemannten Schalter:-)

Das Qantas Domestic Terminal ist sehr übersichtlich. Ein großer runder Raum, ähnlich wie in AUH, bietet Cafes und Retail. Es war noch angenehm leer. Wir schlenderten noch ein wenig herum und schauten uns auch den Jetstar/Virgin Australia Bereich an. Der war ein wenig einfacher gehalten und weniger großzügig gehalten.

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Das Qantas Domestic Terminal mit Rolltreppe zur Lounge

6. Leg
23.09.2013
PER-SYD
QF 642
Typ: A330-202
Reg: VH-EBH „Hunter Valley“
Sitz: 29J Eco
10:10 – 16:15

247. Flug insgesamt, 4. Flug mit einer A330-200, 10. Flug mit einer A330, 1. Flug mit QF (34. Airline), 1. Flug mit VH-EBH, 2. Flug an/ab PER

Noch vor dem Betreten des Airbusses viel mir auf, das man zur Benutzung des IFEs die Kopfhörer selber aus einer Kiste mitnehmen muss. Die Kiste steht im Finger zum Flugzeug. Das finde ich sehr praktisch, spar es doch Gewicht und damit Jet-A1. So kommen nur so viele Kopfhörer mit an Bord wie benötigt werden. Das andere Airlines noch nicht auf diese Idee gekommen sind!

Wir nahmen in der vorderen Eco Kabine platz, direkt über der Steuerbord-Tragfläche. Ich war verblüfft von den Plazverhältnissen! Obwohl die A332 nur domestic fliegt, ist der Sitzabstand größer als bei anderen Airlines in der Inerkont-Eco! Da hätte ich es auch länger ausgehalten.

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Blick aus unserem Fenster. Viel rot-weiß auf dem Vorfeld

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Kniefreiheit: sehr gut für Eco!

Die Crew war super gut drauf. Sie machten Späße und lachten, sahen gut aus und waren sehr bemüht. Sie wirkten wie ein gut eingespieltes Team.

Zum Lunch gab es Pasta oder Beef. Ich entschied mich für das Beef und war schon wieder überrascht! Die Australier lieben ihr Fleisch und haben auch jede Menge davon. Die größe der Steaks in Supermärkten oder Restaurants übertrifft die Größe der Steaks bei uns um ein Vielfaches. Da lassen die sich nicht lumpen. Und an Bord war das nicht anders! Offiziell war es Mince Beef mit Kartoffeln und Erbsen. In Wirklichkeit war die ganze Asiette voller Fleisch. Und das war nicht nur bei mir so! So etwas habe ich wirklich noch nie erlebt. Normaler Weise werde ich vom Eco Essen nicht satt. Aber in diesem Fall habe ich es gerade so geschafft! Dazu gab es einen leckeren Multivitamin Saft und sogar Sekt!

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Beef. Das beige Zeug ist nur Farbe. Darunter war ausschließlich Fleisch

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Kostenloser Sekt in der Eco. Früh-Shoppen!

Die Blockzeit war mit 4:15h angegeben. Tatsächlich sind wir aber nur etwas mehr als 2:30h geflogen. Viel zu wenig Zeit um auch nur einen Film komplett fertig zu gucken. Das IFE ist ausreichend umfangreich. Lediglich die Größe des Bildschirms erinnerte mich an meinen ersten TATL Flug mit Swiss im Jahr 2003. Kein Vergleich zu WY;-) Die FBs kamen sehr häufig mit dem kompletten Wagen durch die Gänge und boten Getränke an. Hektik bemerkte ich dabei nicht.

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Bildschirm in GameBoy-Größe. Aber immerhin in Farbe

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Vordere Eco-Kabine. Diesmal durften wir die Blenden oben lassen

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Das Bad. Ziemlich groß und schick!

Die Landung war überpünktlich in Sydney. Auch das taxeln zum Domestic Terminal ging sehr fix. Wir stiegen aus, bedankten uns bei der Crew für diesen sehr angenehmen Flug und steuerten Richtung Baggage Claim. Unsere Koffer ließen nicht lange auf sich warten und wir nahmen die Bahn nach King’s Cross zu unserem Hostel.

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Anflug auf Kingsford Smith

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Wir parkten neben einer 738, deren Leitwerk schon etwas verblasst war

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JQ und ein charakteristischer Tower

Fazit zum Flug:
Ich hätte nicht gedacht, dass das Eco Produkt sich so differenzieren kann zu anderen Airlines. Bei Qantas wird man weder verdursten, noch verhungern. Die Airline schafft es in den Aussi-Spirit zu transportieren. Die Hardware ist schwer in Ordnung, wenn man über den kleinen Bildschirm hinweg sehen kann. Für die nächsten Revenue Flüge nach Ozeanien werde ich QF definitiv in die engere Wahl einbeziehen!

Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von LaPlanche am Samstag 23. November 2013, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon LaPlanche » Samstag 23. November 2013, 14:13

In Sydney verbrachten wir insgesamt 5 Tage. Die Metropole ist viel größer als ich es mir vorgestellt hatte. Leider gibt es auch viel mehr Deutsche Backpacker als ich es mir vorstellen konnte. Das ganze Hostel, und bestimmt Weitere in der Umgebung, waren voll mit Backpackern aus Deutschland. Und alle suchten Arbeit. Den ganzen Tag lümmelten sie in den Aufenthaltsräumen rum.

Abgesehen davon ist die Stadt der Wahnsinn! In der Bahn sitzen Banker im Anzug und mit Aktentasche neben Surfern mit Surfbrett. Wir holten uns eine Wochenkarte für alle Verkehrsmittel und alle Bereiche. Wir konnten so bis in die Blue Mountains fahren und waren dort wandern. Gott sei Dank noch bevor die aktuellen Waldbrände dort ausgebrochen sind. Die Spuren der vorherigen Waldbrände waren für uns aber noch deutlich sichtbar. Leider sind die Blue Mountains schon Disneyfiziert. Es gibt Achterbahnen, Gondeln mit Glasböden und die angeblich steilste Eisenbahnstrecke der Welt (quasi eine Achterbahn). Das Kontrastprogramm zu den Bergen waren die Strände. Mit den Fähren haben wir einige Ausflüge unternommen. Besonders toll fand ich die Stadtteile Darling Harbour und The Rocks. Ich war beeindruckt von dem sich draußen abspielenden Leben. Überall ist es geschäftig. Es gibt nicht nur ein kleines Zentrum und rings rum Wohnviertel, sondern jeder Stadtteil hat so etwas wie einen Kiez. Es wird gewohnt und gelebt und gearbeitet am gleichen Ort.

Nachdem wir 2 Wochen unterwegs waren, hatte sich die Urlaubsstimmung bei uns so richtig breit gemacht. Normaler Weise fahren Arbeitnehmer nach 2 Wochen wieder nach Hause. Bei uns sollte der eigentliche Urlaub, nämlich die 4 wöchige Rundreise in Neuseeland mit einem Wohnmobil jetzt erst los gehen!

Nach 5 viel zu schnell vergangenen Tagen ging es wieder zum Flughafen. Von SYD nach Christchurch auf der Südinsel Neuseelands hatten wir leider nicht so viele Optionen. Es gab Flüge mit Qantas, Virgin Australia und Emirates. Von den Flugzeiten her war nur EK attraktiv mit einem Abflug am Vormittag. Wir beschossen es einfach auf gut Glück mit EK zu probieren. Dieses mal war es das erste Mal, das wir ein bisschen zu wenig Zeit für den Weg zum Flughafen eingeplant hatten. Erst 70min vor STD standen wir am CKI. Gott sei Dank war es sehr leer und wir kamen gleich ran.

Die Agentin konnte uns sofort annehmen. Sie checkte uns freundlich ein und wir wurden unsere Koffer los. Leider bekamen wir nur noch Plätze in der Eco und auch nur noch in der Mitte des Mittelblocks. Hauptsache wir kommen mit. Wir können nicht alles haben.

Wir machten uns auf dem Weg zum Gate. Es war schon ganz schön viel los im International Terminal. Kein Wunder bei den ganzen Airlines. Ich konnte Widebodies von Delta, Korean, Virgin Atlantic, United und LAN entdecken. Unsere EK B777 stand etwas versteckt. Das Boarding verzögerte sich um ca. eine halbe Stunde. Eine Ansage mit Begründung gab es nicht. Eine Verspätung hätte mich in diesem Fall aber auch nicht gestört. Erstens hatten wir genug Zeit und zweitens kam der Flieger über BKK aus DXB. Da darf es m.M.n. ruhig mal eine kleine Verspätung geben.

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Vorfeld Blick in Sydney. Die DL war gerade erst gelandet

7. Leg
28.09.2013
SYD-CHC
EK 418
Typ: B777-300ER
Reg: A6-ECN
Sitz: 46E Eco
09:15 – 14:40

248. Flug insgesamt, 5. Flug mit einer B777-300ER, 7. Flug mit einer B777, 1. Flug mit EK (35. Airline), 1. Flug mit A6-ECN, 2. Flug an/ab SYD

Das Boarding verlief etwas chaotisch. Wir warteten relativ lange und gingen als letzte an Bord. Eventuell hätten wir noch etwas bessere Plätze erspähen können. Leider war das nicht der Fall. Wir fügten uns unserem Schicksal und nahmen in Reihe 46 Platz.

Nachdem ich mich gesetzt hatte, empfand ich die Platzverhältnisse als nicht so schlimm wie befürchtet. Eigentlich vermeide ich die B777 mit 10er Reihen. Aber die Breite ging gerade noch so in Ordnung. Links und rechts neben mir saßen aber auch nur 2 halbe Portionen: Meine Freundin und ein dünner Brite. Auch die Kniefreiheit zum Vordersitz ging absolut in Ordnung. Zur Erinnerung, ich bin 193cm groß und an den Schultern sehr breit! Die nächste Überraschung war der Bildschirm. Für eine Eco ziemlich groß! Auch die Bedienung und Reaktionszeit des ICE genannten IFE haben mich sehr überrascht!

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Kniefreiheit: top für Eco

Den Takeoff konnte ich nur auf dem Bildschirm verfolgen. Blicke nach draußen waren von meiner Position kaum möglich. Wieder wurde der Startschub geflexed, sodass ich nur ein Säuseln der GE90s hörte.

http://www.youtube.com/watch?v=bhI2HsJD ... e=youtu.be
Video vom Takeoff in Sydney

Leider musste uns die Crew nach dem Start darüber informieren, dass auf dem Weg nach CHC die Menukarten ausgegangen sind. Ich finde es sehr schön, auch in Eco noch Menükarten zu bekommen! Das nur die vorderen Reihen welche bekommen hatte, störte mich aber nicht. Beim rausgehen in CHC habe ich mir noch welche aus einem Sitz mitgenommen. Das Essen an sich war eher Durchschnitt. Die Konsistenz war merkwürdig und bestimmt nicht so wie es hätte sein sollen. Geschmack war so gut wie nicht vorhanden und die Quantität war zu gering.

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Lunch: Roast Herb Chicken topped with a rich basil and tomato sauce, spinach risoni, buttered carrots and peas; Es klingt besser als es ist

Der Service dauerte ewig! Bei der 3-4-3 Bestuhlung müssen auch pro Reihe mehr Paxe bedient werden als bei 2-4-2 oder 3-3-3. Die Crew war bemüht, aber überzeugte mich nicht. Sie waren mehr mit sich selbst beschäftigt als mit den Gästen. Sie arbeiteten nicht gut zusammen. Sekt gab es leider nicht. Zumindest nicht umsonst. Dafür genehmigte ich mir ein Glas Cola und schaute Star Trek.

Die Blockzeit war mit 3:25h angegeben. Aber nach nur 2:35 landeten wir bereits in Neuseeland. Wieder zu wenig um den Film zu ende zu schauen! Die Landung verfolgte ich wieder auf dem Bildschirm. Sie war sehr hart. Wahrscheinlich ist der Copi geflogen ... Beim Deboarding „klaute“ ich mir noch eine Menukarte aus einem Eco Sitz weiter vorne. Aus der Business konnte ich keine Karte mitnehmen, da hatte ich keine mehr entdeckt.

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Ich konnte nur das sehen, was die Kamera im Bug gesehen hat. Ankunft in CHC

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Unsere „Charly November“ nach dem Deboarding in CHC

Einreisen in Neuseeland ist noch mal anstrengender als in Australien. Vielleicht lag es auch daran, dass nur 2 Kontrollstellen offen waren für eine volle B777 Ladung. Die Immigration wollte unbedingt meine Rückflüge sehen. Gott sei Dank hatte ich die schon vorher fest gebucht. Nach 45min bei der Einreise standen wir noch mal 45min beim Zoll/Anti-Bakterien Behörde. Es gab wieder Interviews und Spürhunde.

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Ankunftsbereich in CHC. Alles sehr überschaubar

Mit dem normalen Linienbus ging es dann in die Innenstadt von Christchurch. Wir wohnten im Gefängnis der Stadt, dem Jail House. Während es früher Verbrecher beherbergte, ist es heute ein Hostel. Ziemlich authentisch!

Fazit zum Flug:
Die Angst vor 10er Reihen in der 777 konnte mir nicht ganz genommen werden. Hätten ausgewachsene Männer neben mir gesessen, wäre es massiv weniger komfortabel gewesen. Die Kniefreiheit ist dagegen absolut Ok. Essen und Crew haben meine Erwartungen nicht erfüllt. Da hatte ich Besseres von EK gehört. Das IFE dagegen ist eine Wucht! Umfangreicher geht’s nicht.


Die nächsten 4 Wochen hatten wir einen traumhaften Urlaub auf der Südinsel. Den Bericht dazu findet ihr in dem Blog meiner Freundin:
http://avintagetosavourlife.wordpress.com

Hier noch ein paar Details zu unserem Camper.
Hersteller: VW
Modell: T5 Langversion mit Hochdach
Motor: 1.9 TDI
Innen: Campingausbau mit Kühlschrank, Gasherd und Spühle, großes Bett.
Verbrauch: 7.5l/100km
Dieselpreis: ca. 0,9 EUR
Vermieter: Wilderness
Zurückgelegte Distanz: 5.000km

Der Bericht zum Rückflug erfolgt in den nächsten Tagen.
Das Routing war CHC-AKL-YVR mit NZ, und YVR-FRA-TXL mit LH. Ein stärkeres Kontrastprogramm als zwischen diesen beiden Airlines gibt es nicht!

Außerdem habe ich vor ein paar Tagen Flüge über Weihnachten / Neujahr nach AKL gebucht. Routing: TXL-MUC-IST-DXB-SYD-AKL-BNE-DXB-IST-FRA-TXL mit LH, EK und QF. Auch dazu werde ich es hoffentlich schaffen einen Tripreport zu schreiben!

Fragen und Feedback sind herzlich willkommen:-)
Zuletzt geändert von LaPlanche am Samstag 23. November 2013, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon Phil » Samstag 23. November 2013, 18:19

Hi LaPlanche,

absolut S T A R K !!!! 8)

Solch ein Flugbericht ist mal was anderes und es hat mir sehr gefallen ihn zu lesen. Auch war die Reservierung der nachfolgenden Posting eine klevere Entscheidung, so wird der Bericht nicht zerrissen Bild

Sicherlich werde ich den Bericht noch einige male lesen, so gut hat er mir gefallen :lol:

Eine Freundin, die für eine Airline arbeitet ist schon Gold wert (die ganzen Business-Flüge ... wowwowwow), wenn es ums Reisen geht. Schade, dass sie nicht mehr für die Airline arbeitet.

Wie seid ihr an die Burj Khalifa-Tickets schon Monate vorher rangekommen? Ich bin in zwei Wochen da unten und konnte erst seit letzter Woche Tickets buchen. Lohnt es sich zum Abend hin den Burj zu besteigen (Menge der Besucher, Lichtverhältnisse für Fotos usw.), oder doch eher morgens, bzw. mittags?

Dank dir auch für den Tipp mit dem Oman! Möchte ich auch nochmal ausprobieren. Nachdem der Webmaster Oliver auch schon mit WY geflogen ist, bist du noch schon der Zweite, der positiv davon berichtet. Eigentlich wollte ich eine Tagestour ex Dubai nach Muscat machen, hatte aber gelesen, dass man nicht alles an einem Tag schafft, da Sehenswürdigkeiten recht verstreut in der Stadt anzutreffen sind.

Die Sendung TopGear schaue ich mir auch ab und zu an, wenn ich auf Arbeit bin. Wusste gar nicht, dass die auch ein Magazin haben.

Sag mal, hattest du auf dem Trip nur eine Hose bei? :lol: :wink:
Hab dich auch Youtube abonniert :wink:


Gruß
Phil
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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon LaPlanche » Samstag 23. November 2013, 18:55

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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon modern air » Samstag 23. November 2013, 20:00

Respekt für Deinen so detailgenauen, ehrlichen und natürlich überaus interessanten Reisebericht.

Die Tatsache das in Deiner Thai-Businnes-Class sich Flugbegleiter auf den freien Sitzen bequem gemacht haben, ist nicht nur dreist, ja eine Frechheit gegenüber dem Fluggast. Abgesehen davon bleibt dem Vollzahler, aber auch den Kollegen von anderen Airlines eine merklicher Imageschaden zurück. Reist auf dem gleichen Flug zufällig der zuständige Mitarbeiter eines Großkonzerns mit, der für seine tausende Mitarbeiter Konditionen für Vielflieger aushandelt, kann schnell ein Schaden in Millionenhöhe für die Fluggesellschaft entstehen, weil aufgrund dieses Vorfalls die Firma die Fluggesellschaft meidet.
Ich würde Dir durchaus empfehlen, der Thai Airways diese Flugerfahrung zu melden. Ich denke man ist Dir dort sicherlich sehr dankbar und vielleicht wirst Du mit einem neuen Gratis-Business-Class-Ticket entschädigt!

Die von Dir geschilderte Tatsache, das selbst bei Tagesflügen die Flugbegleiter die Fluggäste dazu zwingen die Fensterblenden zu schließen, ist mir völlig neu. Wenn ich ein Vollzahler in der Business-Class wäre und derart genötigt werden würde, würde ich mir andere Airlines suchen, die ihren Fluggästen nicht vorschreiben was sie zu tun oder lassen haben. Mag sein, das eine Mehrzahl der Vielflieger in der Business-Class, es bevorzugt das Tageslicht draußen zu lassen, ich bin mir aber sicher das das in der Economy des gleichen Flugzeuges nicht durchzusetzen ist! Spätestens wenn Kinder an Bord sind wird man denen das Öffnen oder schließen der Fensterblenden auf gar keinen Fall vorschreiben kann.

Wie sich die Zeiten im Flugzeug auf Langstrecke geändert haben! Früher wurde man nur bei Filmvorführungen per Beamer aufgefordert, die Fensterblenden zu schließen, damit die Leinwand nicht durch Sonnenlicht geblendet wird. Heute gibt es mittlerweile an jedem Sitz einen Videobildschirm und offensichtlich will oder soll jeder daran rumspielen oder Filme gucken. Damit dies für jeden ungeblendet möglich ist, heißt es es wie im Schlafsaal in der Jugendherberge auf Klassenfahrt: Licht aus! Aber nicht erst um 22 Uhr sondern kurz nach Start am hellichten Tag!
Unter diesen ziemlich fragwürdigen Voraussetzungen sind Planungen brauch man sich bei der Entwicklung von Nurflügelflugzeugen ohne Fenster keine Sorgen mehr machen, ob Passagiere das dulden würden - mit den Augen ständig am Smartfone, Ipad oder E-Bookreader kann man demnächst ein völlig neues Konzept starten: Frachtflugzeuge werden zu Fullentertainment-Passagierflugzeugen zurückgebaut - Fenster überflüssig! Wahrscheinlich findet man Gesetzeslücken um aus Langstreckenflugzeugen fliegende Spielcasinos zu machen. Auch Sportwetten sind dank Sateliten-Internet in Echtzeit möglich.

Unter den Voraussetzungen kann man auch statt Fenster virtuelle Screens einbauen, die das zeigen, was eigentlich draußen am Fenster vorbeizieht. Schöne neue Welt des Fliegens....

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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon Basti » Samstag 23. November 2013, 21:18

Vielen Dank für den tollen Bericht - absolute Oberklasse, wirklich toll, sowas zu lesen und zu sehen :)

Ich freue mich auf weitere Bilder! :D
Gruß, Basti

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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon beebopp » Samstag 23. November 2013, 23:42


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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon Christian Hansen » Sonntag 24. November 2013, 00:25

Das war sehr interessant und kurzweilig - vielen Dank! :)
Viele Grüße!

Christian Hansen

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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon Proud of Freddie » Sonntag 24. November 2013, 03:26

Kann die Fortsetzung kaum abwarten... Klasse!
Eine ähnliche Erfahrung wie bei Thai hatte ich einmal 1998 bei PAL : die männlichen Flugbegleiter sind teilweise im Unterhemd zum/vom Crewrest gelaufen(leider nur die :D ),der Service war Grotten-schlecht und auf dem 14(!) Stunden langen Flug FRA-MNL mit 342 bin ich fast verhungert. Das allerdings war kurz vor dem Streik der zur Einstellung der Verbindung führte. (Holzklasse)
Gruß, Bernte
...an der Runway in Luft und Sonne... ein Spotterleben kann auch gesund halten!

LaPlanche
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Re: Reise nach Mittelerde: 11 Legs, 7 Airlines & ein Traumur

Beitragvon LaPlanche » Sonntag 24. November 2013, 13:21

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