Beitragvon Piwi » Mittwoch 8. Februar 2017, 20:55
Lang ist es her...
Über drei Jahre bin ich raus aus der Tretmühle und seitdem im (verdienten?) Ruhestand. Aber immer noch leide ich mit den Angestellten der Bodenverkehrsdienste, besonders zu dieser Jahreszeit. Wer bei Minustemperaturen seinen Dienst auf der Platte absolvieren durfte (immer wieder "gerne" auch in SXF, da kommt der eisige Wind immer stramm aus allen Richtungen), der kann nachvollziehen, was da geleistet wird.
Aaaaber: Geiz ist geil und die Tickets müssen immer weniger kosten! Und diese Preise werden dann nach "unten" weiter gereicht und müssen am Ende bei den Bodenverkehrsdiensten umgesetzt werden. Fazit: immer weniger Personal, weil ja der Flugplan, der vielleicht im Sommer erstellt wurde, keine Verspätungen (zum Beispiel wegen notwendiger Enteisung) vorgesehen hatte. Und dann ist vielleicht das Personal im Feierabend und die Paxe sitzen im Flieger, weil niemand pünktlich eine Treppe an der Außenposition bereitstellen kann.
Ehe ich mich verplaudere: ich kann mich noch gut an meine Befürchtungen anfangs der 90er Jahre erinnern, als die Liberalisierung der Bodenverkehrsdienste eingeführt wurde. Die Ergebnisse spüren wir jetzt. Preisdruck von Seiten der Fluggesellschaften, der bis auf die Abfertiger weiter gereicht wird und dort in teilweise absurden Arbeitszeit-Modellen umgesetzt werden muss.
Meine Hochachtung gilt allen Mitarbeitern der Bodenverkehrsdienste, die bei dem derzeitigen Lohngefüge (Flächentarifvertrag Berlin/Brandenburg) "bei der Stange" bleiben.