Offener Brief an das Berlinspotter-Forum
Verfasst: Sonntag 7. Dezember 2014, 16:47
Offener Brief an das Berlinspotter-Forum
Sehr geehrte Forumsmitglieder, liebe Spotterkollegen und Freunde,
seit nun mehr als neun Jahren bin ich ein aktives Mitglied in diesem Forum und freue mich es mein "Heimatforum" nennen zu können.
In den vielen Jahren, in denen ich das Treiben hier verfolge, hat sich vieles getan - neue Mitglieder kamen, alte Mitglieder gingen, der Bekanntheitsgrad wuchs zusammen mit dem Forum. Zweifelsohne ist es das größte Spotterforum im Berliner Raum und dient, oder diente für (fast) jeden von uns als Anlaufstelle in Sachen Spotting in und um Berlin sowie in Bezug auf luftfahrtrelevante Themen.
Ein Markenzeichen von Berlinspotter.de war seinerzeit die hohe Qualität der Beiträge.
Man konnte viele interessante Dinge erfahren und es waren viele Mitglieder an einer Diskussion beteiligt. Sicherlich, es wurde immer wieder sehr heiß und lautstark diskutiert, ob nun zu Brennpunktthemen wie der Schließung von THF, der ganzen BER-Problematik, oder anderen politisch-sozialen Themen mit Luftfahrtbezug. Die Fronten mochten noch so verhärtet sein, dennoch gab es immer einen Dialog und dieser verlief weitestgehend höflich und respektvoll. Das FORUM war voller Leben.
Vor einigen Jahren rückte auch der fotografische Aspekt zunehmend in den Vordergrund, was sehr wichtig war, da ein Spotterforum ohne Bilder wie ein Bürobezirk nach 21h ist - leer gefegt und tot. Die Bildbeiträge waren qualitativ auf einem hohen Niveau, was von der Arbeit, die dahinter steckte, zeugte, und sie fanden immer Anklang.
Bewusst schreibe ich "war", "waren" und "fanden", da das Forum in etwa seit Anfang / Mitte 2013 in eine Richtung abdriftet, die es im Vergleich zu seiner Glanzzeit nur noch zum Schatten seiner selbst macht - leider.
Am augenscheinlichsten ist die zunehmende Apathie, die hier vorherrscht. Beiträge werden wortlos zur Kenntnis genommen, es gibt kaum mehr Diskussionen, zeitaufwendige Reportagen bleiben unkommentiert. Interessanterweise scheint das Problem tatsächlich im Formulieren von Beiträgen zu liegen, da die Klickzahlen weiterhin recht solide sind - das Interesse ist somit vorhanden. Durch diese vorherrschende "Lustlosigkeit" hat das Forum viel an Reiz verloren... einen Monolog kann man auch mit der sprichwörtlichen Wand führen.
Dies führt dazu, dass immer mehr Kollegen hier im Forum auf stumm schalten, bzw. es sich sehr gut überlegen, ob und was sie posten sollen, die Attraktivität nimmt weiter ab.
Eine Abwärtsspirale, die es aufzuhalten gilt, daher wende ich mich konkret an jedes einzelne Forumsmitglied: Wo genau liegt das Problem?
Ist es die fehlende Zeit?
Ich denke nicht, denn schaut man in den Nachbarforen, auf FB, oder auf anderen Plattformen nach, so trifft man auf viele aktive User, die einst auch hier fließig waren.
Ist es die fehlende Atmosphäre?
Ein Forum kann nur so gut (oder schlecht) sein, wie es seine User erlauben und mitgestalten - etwas Selbstdisziplin gehört immer dazu, des Weiteren sollte man (berechtigte) Kritik einstecken können. Persönliche Verbalattacken sind mir in diesem Forum unbekannt.
Alles alte, abgeklapperte Themen?
Mag sein. Der x-te Fotobericht aus LHR, FRA etc. unterscheidet sich bildtechnisch nicht wirklich von seinen Vorgängern, dennoch ist es viel Zeit, die der Autor in das Erstellen des Beitrages investiert hat und diese sollte gewürdigt werden.
Im Übrigen: Ein Feedback bedeutet nicht zwangsläufig ein floskelhaftes "toll gemacht." Viel mehr soll es den Autor weiterbringen und ein weiteres Mal motivieren.
Von nix, kommt nix. Was ist es also? Wie kann das Problem gelöst werden?
Aktuell gibt es tatsächlich so etwas wie eine Diskussion, bei der mehr als nur 2-3 Forumsmitglieder mitschreiben: der Hickhack um den Spotterpass.
Leider driftet das Ganze allmählich wieder in eine TXL-kontra-SXF-Diskussion ab, was mit dem eigentlichen Thema nichts mehr am Hut hat.
Nur wenn wir wissen, was wir wollen und gemeinsam darauf hinarbeiten, können wir ernst genommen werden und eventuell etwas bewirken.
Würde ich dem aktuellen Trend folgen, dann hätte ich mir diese 90-minütige Schreiberei sparen können, da sie (hoffentlich nicht!) für die Katz wäre. Es ist mir jedoch wichtig, dass dieses Thema auf den Tisch kommt und dass das Forum wieder zu dem wird, was es eigentlich sein sollte und was es einst war: ein Ort des Gedankenaustausches. Bitte behaltet das im Hinterkopf.
Vielen Dank für´s Mitlesen.
Mit freundlichen Grüßen
Paul
PS: Konstruktive Ideen sind erwünscht.
Sehr geehrte Forumsmitglieder, liebe Spotterkollegen und Freunde,
seit nun mehr als neun Jahren bin ich ein aktives Mitglied in diesem Forum und freue mich es mein "Heimatforum" nennen zu können.
In den vielen Jahren, in denen ich das Treiben hier verfolge, hat sich vieles getan - neue Mitglieder kamen, alte Mitglieder gingen, der Bekanntheitsgrad wuchs zusammen mit dem Forum. Zweifelsohne ist es das größte Spotterforum im Berliner Raum und dient, oder diente für (fast) jeden von uns als Anlaufstelle in Sachen Spotting in und um Berlin sowie in Bezug auf luftfahrtrelevante Themen.
Ein Markenzeichen von Berlinspotter.de war seinerzeit die hohe Qualität der Beiträge.
Man konnte viele interessante Dinge erfahren und es waren viele Mitglieder an einer Diskussion beteiligt. Sicherlich, es wurde immer wieder sehr heiß und lautstark diskutiert, ob nun zu Brennpunktthemen wie der Schließung von THF, der ganzen BER-Problematik, oder anderen politisch-sozialen Themen mit Luftfahrtbezug. Die Fronten mochten noch so verhärtet sein, dennoch gab es immer einen Dialog und dieser verlief weitestgehend höflich und respektvoll. Das FORUM war voller Leben.
Vor einigen Jahren rückte auch der fotografische Aspekt zunehmend in den Vordergrund, was sehr wichtig war, da ein Spotterforum ohne Bilder wie ein Bürobezirk nach 21h ist - leer gefegt und tot. Die Bildbeiträge waren qualitativ auf einem hohen Niveau, was von der Arbeit, die dahinter steckte, zeugte, und sie fanden immer Anklang.
Bewusst schreibe ich "war", "waren" und "fanden", da das Forum in etwa seit Anfang / Mitte 2013 in eine Richtung abdriftet, die es im Vergleich zu seiner Glanzzeit nur noch zum Schatten seiner selbst macht - leider.
Am augenscheinlichsten ist die zunehmende Apathie, die hier vorherrscht. Beiträge werden wortlos zur Kenntnis genommen, es gibt kaum mehr Diskussionen, zeitaufwendige Reportagen bleiben unkommentiert. Interessanterweise scheint das Problem tatsächlich im Formulieren von Beiträgen zu liegen, da die Klickzahlen weiterhin recht solide sind - das Interesse ist somit vorhanden. Durch diese vorherrschende "Lustlosigkeit" hat das Forum viel an Reiz verloren... einen Monolog kann man auch mit der sprichwörtlichen Wand führen.
Dies führt dazu, dass immer mehr Kollegen hier im Forum auf stumm schalten, bzw. es sich sehr gut überlegen, ob und was sie posten sollen, die Attraktivität nimmt weiter ab.
Eine Abwärtsspirale, die es aufzuhalten gilt, daher wende ich mich konkret an jedes einzelne Forumsmitglied: Wo genau liegt das Problem?
Ist es die fehlende Zeit?
Ich denke nicht, denn schaut man in den Nachbarforen, auf FB, oder auf anderen Plattformen nach, so trifft man auf viele aktive User, die einst auch hier fließig waren.
Ist es die fehlende Atmosphäre?
Ein Forum kann nur so gut (oder schlecht) sein, wie es seine User erlauben und mitgestalten - etwas Selbstdisziplin gehört immer dazu, des Weiteren sollte man (berechtigte) Kritik einstecken können. Persönliche Verbalattacken sind mir in diesem Forum unbekannt.
Alles alte, abgeklapperte Themen?
Mag sein. Der x-te Fotobericht aus LHR, FRA etc. unterscheidet sich bildtechnisch nicht wirklich von seinen Vorgängern, dennoch ist es viel Zeit, die der Autor in das Erstellen des Beitrages investiert hat und diese sollte gewürdigt werden.
Im Übrigen: Ein Feedback bedeutet nicht zwangsläufig ein floskelhaftes "toll gemacht." Viel mehr soll es den Autor weiterbringen und ein weiteres Mal motivieren.
Von nix, kommt nix. Was ist es also? Wie kann das Problem gelöst werden?
Aktuell gibt es tatsächlich so etwas wie eine Diskussion, bei der mehr als nur 2-3 Forumsmitglieder mitschreiben: der Hickhack um den Spotterpass.
Leider driftet das Ganze allmählich wieder in eine TXL-kontra-SXF-Diskussion ab, was mit dem eigentlichen Thema nichts mehr am Hut hat.
Nur wenn wir wissen, was wir wollen und gemeinsam darauf hinarbeiten, können wir ernst genommen werden und eventuell etwas bewirken.
Würde ich dem aktuellen Trend folgen, dann hätte ich mir diese 90-minütige Schreiberei sparen können, da sie (hoffentlich nicht!) für die Katz wäre. Es ist mir jedoch wichtig, dass dieses Thema auf den Tisch kommt und dass das Forum wieder zu dem wird, was es eigentlich sein sollte und was es einst war: ein Ort des Gedankenaustausches. Bitte behaltet das im Hinterkopf.
Vielen Dank für´s Mitlesen.
Mit freundlichen Grüßen
Paul
PS: Konstruktive Ideen sind erwünscht.