Eisansatz im Endanflug
|Am 15. Februar 2013 wurde ein Embraer Phenom bei der Landung in Schönefeld schwer beschädigt. Jetzt hat die BFU den Abschlussbericht vorgelegt.

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) wurde am 15.02.2013 um 09:12 Uhr durch den Flughafen Berlin-Schönefeld darüber in formiert, dass sich ein Flugunfall mit einem zweistrahligen Geschäftsreiseflugzeug Embraer EMB-500 (Registrierung OO-MAS, Abelag Aviation) ereignet hatte, bei dem das Flugzeug schwer beschädigt wurde. Die BFU entsandte unverzüglich ein dreiköpfiges Untersuchungsteam zur Unfallstelle. Die Untersuchungsbehörden Belgiens für den Eintragungs- und Halterstaat und Brasiliens für den Entwurfs- und Herstellerstaat wurden gemäß ICAO Annex 13 über den Unfall in Kenntnis gesetzt und unterstützten die Untersuchung der BFU.
Während des Endanfluges auf die Piste 07L des Flughafens Berlin-Schönefeld kippte das Flugzeug beim Abfangen über die Tragfläche ab, prallte auf den Boden und kam am rechten Rand der Landebahn zum Stillstand. Die beiden Piloten und der Fluggast blieben unverletzt.

- Die Besatzung führte den Anflug unter bekannten Vereisungsbedingungen durch und schaltete dabei, entgegen der Standard Operating Procedures (SOP), das Wing and Horizontal Stabilizer De-Ice System nicht ein.
- Das Flugzeug geriet aufgrund von Eisansatz an Tragflächen und Leitwerk und Unterschreiten der für Vereisungsbedingungen vorgeschriebenen Anfluggeschwindigkeit beim Abfangen in den überzogenen Flugzustand und kippte ab.
- Die Besatzung verfügte über unzureichende Kenntnisse hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen dem Ice Protection System und dem Stall Warning Protection System (SWPS).