Berlin braucht mehr Langstrecken

Ein Kommentar von Thomas Fülling über die Initiative der Wirtschaft, mehr Direktflüge von Berlin aus anzubieten.

Boeing 787 der Scoot und 767-300ER der Air Canada Rouge am Flughafen Tegel
Boeing 787 der Scoot und 767-300ER der Air Canada Rouge am Flughafen Tegel

Gerade einmal sechs Fernziele können derzeit von Berlin aus mit Direktflügen erreicht werden. In London starten täglich 155 Langstreckenflieger, in Paris 137, selbst Lissabon (29), Dublin (27) oder Kopenhagen (22) stehen in dieser Hinsicht deutlich besser da als die deutsche Hauptstadt.

Auch das Aus von Air Berlin hat die Stadt hart getroffen. Direktflüge nach Chicago, Miami oder Abu Dhabi fielen weg. Deutschlands größte Airline, die Lufthansa, war anschließend nicht gewillt, diese Lücke zu schließen. Mit der Aussage, Berlin habe nicht genügend wirtschaftliches Potenzial, zeigt die Kranich-Airline der Hauptstadt bei der Langstrecke die kalte Schulter und bietet nur Zubringerflüge zu ihren Drehkreuzen Frankfurt und München an.

Andere Airlines kommen da zu ganz anderen Einschätzungen: Hainan etwa würde gern sieben- statt nur fünfmal die Woche nach Peking fliegen. Gerade mit Blick auf die für 2020 angekündigte Eröffnung des neuen Hauptstadtairports BER ist es daher allerhöchste Zeit, dass die Berliner Wirtschaft jetzt Druck auf die Bundesregierung ausübt, deren Luftverkehrspolitik vor allem dem Schutz von Lufthansa-Interessen zu dienen scheint. Fair gegenüber der Hauptstadt ist das nicht. Es ist doch ganz einfach: Wenn die Lufthansa keine Lust hat, sollten andere zum Zug kommen dürfen. Berlin ist eine weltoffene und kreative Stadt, die auch wirtschaftlich boomt. Daher: Berlin braucht mehr Verbindungen in die Welt.

Link Morgenpost: Wirtschaft will mehr Langstrecken

ots/Berliner Morgenpost

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